Außenpolitik: Türkei bestellt erneut deutschen Botschafter ein
Die Türkei hat erneut den deutschen Botschafter in Ankara einbestellt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigte am Montag, dass es am Nachmittag "zu einer erneuten, der 17. Begegnung im türkischen Außenministerium" mit Botschafter Martin Erdmann kommen werde. Er gehe davon aus, dass Erdmann "diesen Termin wahrnehmen wird".
Nach Informationen von Duetche Tageszeitung, unter Berufung auf Regierungskreise, wurd bekannt, dass es bei dem Gespräch in Ankara um die Armenien-Resolution des Bundestags gehen soll. Der Bundestag hatte im Sommer 2016 die ab 1915 im damaligen Osmanischen Reich an den Armeniern begangenen Massaker als Völkermord eingestuft. Die Türkei kritisierte die Resolution scharf. Es scheint, als wolle Ankara diese Kritik bei der formalen Einbestellung des Botschafters untermauern.
Bereits am Samstag hatte die Türkei den deutschen Botschafter förmlich ins Außenministerium zitiert und gegen eine Demonstration von Kurden in Köln protestiert. Die Einbestellung gilt in der Diplomatie als schärfste Maßnahme, um eine fremde Regierung offiziell zu rügen. (S.A.Dudajev--DTZ)