Serbiens Ministerpräsidentin nimmt an Gay Pride teil
Als erstes Regierungsoberhaupt Serbiens hat Ministerpräsidentin Ana Brnabic am Sonntag an der Homosexuellenparade in Belgrad teilgenommen. "Die serbische Regierung ist für alle Bürger da, sowohl für die Mehrheit als auch für die Minderheiten", sagte die 41-Jährige, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennt, laut der Nachrichtenagentur Beta. Sieben Jahre zuvor war es am Rande einer Homosexuellenparade in Belgrad zu gewaltsamen Ausschreitungen von Rechtsextremen gekommen.
Neben Brnabic nahmen auch zwei Minister und der Bürgermeister von Belgrad, Sinisa Mali, an der Parade teil. Insgesamt zogen hunderte Teilnehmer durch die Straßen von Belgrad. Nach Angaben des Veranstalters waren rund 2000 Polizisten im Einsatz, um für die Sicherheit der Demonstranten zu sorgen.
In Serbien ist Homosexualität vielfach noch ein Tabu. Vier Fünftel der Bevölkerung sind orthodoxe Christen. Im Jahr 2010 waren mehr als hundert Menschen bei Straßenschlachten von Hooligans, Ultranationalisten und Polizisten verletzt worden. In den drei darauffolgenden Jahren wurde die Gay Pride mit Verweis auf Sicherheitsbedenken verboten.
(M.Dylatov--DTZ)