Radikalislamische Hamas geht auf Palästinenserpräsident Abbas zu
Die radikalislamische Hamas geht auf die Palästinenserregierung unter Präsident Mahmud Abbas zu. Die seit zehn Jahren im Gazastreifen herrschende Gruppierung erklärte am Sonntag, sie sei zu Gesprächen über eine Einheitsregierung sowie Neuwahlen bereit. Hamas-Chef Ismail Hanija hatte zuvor Gespräche in Ägypten geführt.
In der Erklärung bot die Hamas zudem an, einen im März gegründeten Verwaltungsrat im Gazastreifen wieder aufzulösen. Abbas sieht das Gremium in Konkurrenz zu seiner Palästinenserregierung in Ramallah im Westjordanland.
In den vergangenen Wochen hatte Abbas die finanzielle Unterstützung für den Gazastreifen schrittweise zurückgefahren. Er wollte die Hamas damit zur Aussöhnung zwingen. Seitdem hatte sich die Lage in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen noch einmal verschärft. Zu den Hauptproblemen zählen laut UNO die hohe Jugendarbeitslosigkeit, der Trinkwassermangel und eine schlechte Gesundheitsversorgung.
Die radikalislamische Hamas ist seit Wahlen 2007 in dem Küstenstreifen an der Macht. Die Gruppierung wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. (U.Stolizkaya--DTZ)