SPD-Chef Schulz mokiert sich über Merkels "Schlaftablettenpolitik"
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz geht hart mit dem Politikstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ins Gericht: Merkels Art des Regierens sei "einer Kanzlerin unwürdig", sagte der SPD-Chef dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). "Angela Merkel macht Schlaftablettenpolitik", kritisierte Schulz. "Sie will dieses Land systematisch sedieren. Das schadet der Demokratie."
Schulz kritisierte, dass sich die Kanzlerin oft vor einer klaren Positionierung drücke. "Wenn es eine Weltmeisterschaft im Ungefähren geben würde, wäre Angela Merkel längst Champion", sagte Schulz, dessen Partei in Umfragen eine Woche vor der Wahl deutlich hinter Merkels Union zurückliegt. "Was wir bei Merkel erleben, ist die Reduzierung von Politik auf taktische Raffinessen. Das macht die Leute kirre."
Bereits auf dem SPD-Parteitag im Juni hatte Schulz der Kanzlerin ähnliche Vorwürfe gemacht und von einem "Anschlag auf die Demokratie" gesprochen. Aus der Union war er dafür heftig kritisiert worden.
(V.Sørensen--DTZ)