Arbeitgeberpräsident sieht Flüchtlings-Integration auf gutem Weg
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat bei der Integration der Flüchtlinge eine durchweg positive Bilanz gezogen. "Eine Million Menschen sind in den vergangenen Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, und 200.000 davon arbeiten bereits in Betrieben, sei es als Praktikanten, in Ausbildung oder als Beschäftigte", sagte er der "Welt" (Samstagausgabe).
Das sei ein großer Anteil - vor allem wenn man bedenke, dass viele Flüchtlinge noch in Deutschkursen seien, Kinder und Alte nicht arbeiten könnten und viele Frauen aus traditionellen Gründen gar keine Arbeit suchten. "Wir sind auf einem verdammt guten Weg", betonte der Präsident des Verbandes BDA.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund kritisierte das Arbeitsmarktprogramm zur Flüchtlingsintegration von Bundesministerin Andrea Nahles (SPD). Geschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagausgabe), das Programm gehe "in seiner jetzigen Form an der Realität und dem tatsächlichen Bedarf in den Kommunen vorbei".
?Ursprünglich wollte Nahles 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge schaffen. Für das laufende Jahr sind laut "NOZ" 200 Millionen Euro vorgesehen, von denen bis Ende Juli erst rund zehn Millionen Euro abgerufen wurden.
Die Grünen forderten die Arbeitsministerin auf, das Programm schnellstmöglich zu beenden. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Brigitte Pothmer sagte der Zeitung, es schaffe "teure Doppelstrukturen". Die Aufgabe solle besser unter Regie der Kommunen fortgeführt werden.
(V.Korablyov--DTZ)