Deutsche Tageszeitung - Johnson hält Energieversorgung mit Erneuerbaren bis 2035 für möglich

Johnson hält Energieversorgung mit Erneuerbaren bis 2035 für möglich


Johnson hält Energieversorgung mit Erneuerbaren bis 2035 für möglich
Johnson hält Energieversorgung mit Erneuerbaren bis 2035 für möglich / Foto: ©

Der britische Regierungschef Boris Johnson hat einen vollständigen Verzicht auf fossile Energieträger in Großbritannien bis 2035 für möglich erklärt. Bei Berücksichtigung der Techniken zur Speicherung von Kohlendioxid und der Wasserstofftechnologie könne das Vereinigte Königreich "möglicherweise bis 2035 eine vollständig saubere Energieproduktion" aufbauen, sagte Johnson am Montag britischen Rundfunksendern. Dies würde bedeuten, dass die Verbraucher sich erstmals auf eine eigene und saubere Energieversorgung bei "niedrigen Kosten" verlassen könnten.

Textgröße ändern:

In einem Interview mit der "Times" hatte Johnson am Samstag aber auch den Rückgriff auf die Atomkraft und die geplante Erneuerung von Reaktoren gerechtfertigt. Die Kernenergie deckt derzeit rund 20 Prozent des Strombedarfs in Großbritannien ab.

Der Greenpeace-Wissenschaftler Doub Parr kritisierte daraufhin, die Regierung in London bleibe mit der Atomtechnologie "auf ungesunde Weise verknüpft". Die Bewegung zu neuen Speicher-Techniken und erneuerbaren Energien werde abgebremst, wenn die Regierung die Atomenergie wieder stärker fördere, kritisierte Parr.

Im November findet im schottischen Glasgow der Weltklimagipfel COP26 statt. Vor sechs Jahren hatte die Staatengemeinschaft in Paris festgelegt, die Erderwärmung auf "deutlich unter" zwei Grad über dem Temperaturniveau von vor der Industrialisierung zu begrenzen - besser noch auf 1,5 Grad. Ein im September veröffentlichter UN-Bericht kam jedoch zu dem Schluss, dass die bislang von den Unterzeichnerstaaten gemachten Zusagen das Ziel deutlich verfehlen. Demnach steuert die Erde auf "katastrophale" 2,7 Grad Erwärmung zu.

Großbritannien hat sich verpflichtet, alle umweltschädigenden Fahrzeuge bis 2040 aus dem Verkehr zu ziehen. Darüber hinaus entwickelte sich das Land zu einem der führenden Produzenten von Windenergie. Derzeit steigen global die Gaspreise stark an.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Aktivisten: Für zahlreiche Todesurteile verantwortlicher General in Syrien gefasst

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kandscho Hassan, der Chef der Militärjustiz unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Textgröße ändern: