Spanien: Lieferwagen-Fahrer von Barcelona weiter auf der Flucht
Nach dem Anschlag von Barcelona mit mindestens 13 Toten und 100 Verletzten ist der Fahrer des Lieferwagens nach Polizeiangaben weiter auf der Flucht. Es seien aber zwei Verdächtige festgenommen worden, bei denen es sich um einen Spanier und einen Marokkaner handele, teilte die katalanische Polizei am gestrigen Donnerstagabend mit. Zu dem Attentat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Der Fahrer sei nach seiner Amokfahrt über die Flaniermeile Las Ramblas aus dem weißen Lieferwagen ausgestiegen und zu Fuß geflüchtet, teilte ein Polizeisprecher weiter mit. Er sei offenbar nicht bewaffnet gewesen. Die Ermittler fahnden weiter nach dem Mann.
Bei dem festgenommenen Marokkaner handelt es sich der Polizei zufolge um einen Mann, der zuvor als Driss Oukabir identifiziert worden war. Er stehe in Zusammenhang mit dem Lieferwagen, der bei dem Anschlag genutzt wurde. Oukabir wurde demnach in der Stadt Ripoll nördlich von Barcelona gefasst.
Der zweite Verdächtige wurde demnach in Alcanar im Süden Kataloniens festgenommen. Bei ihm soll es sich um einen Spanier handeln, der in der Exklave Melilla im Norden Marokkos geboren wurde. Der Mann steht womöglich in Verbindung mit einer Explosion in einem Haus, die sich am Mittwochabend in Alcanar ereignete und bei der ein Mensch getötet wurde. Die Polizei vermutet, dass dort ein Sprengsatz vorbereitet wurde.
Bisher nicht bestätigen können die Ermittler, dass ein Zusammenhang zwischen dem Attentat und einem Vorfall mit einem Wagen besteht, der nahe Barcelona eine Polizeiabsperrung durchbrach. Dabei wurden zwei Polizisten verletzt. Der spanische Fahrer des Wagens ist tot. Er war den Sicherheitskräften nicht bekannt. Dies gilt auch für die beiden Festgenommenen.
Keine Bestätigung gibt es bisher zudem für Angaben des ZDF, wonach unter den Toten von Barcelona auch drei deutsche Staatsbürger sind. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete, es gebe noch keine Informationen dazu.
Deutsche Reisende wurden aufgerufen, den Bereich um den Anschlagsort zu meiden. Zur Zeit des Attentats befanden sich zahlreiche Touristen auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas. (W.Novokshonov--DTZ)