Deutsche Tageszeitung - Drei Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften getötet

Drei Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften getötet


Drei Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften getötet
Drei Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften getötet / Foto: ©

Drei Palästinenser sind am Donnerstag bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften in Jerusalem, am Gazastreifen und im Westjordanland getötet worden. Bei einem versuchten Messerangriff auf israelische Polizisten in der Altstadt von Jerusalem wurde eine Palästinenserin erschossen, wie die Polizei mitteilte. Im Westjordanland eröffnete die Grenzpolizei das Feuer auf einen Mann, nachdem zuvor Schüsse auf die Sicherheitskräfte abgefeuert worden waren. Auch im Grenzbereich zum Gazastreifen erschossen israelische Soldaten einen Palästinenser.

Textgröße ändern:

Bei dem Vorfall am Gazastreifen habe sich der Mann mit zwei Begleitern und einem "verdächtigen Rucksack" dem Grenzzaun zu Israel genähert und im Boden gegraben, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Das Gesundheitsministerium im von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen bestätigte den Tod des Mannes durch israelische Schüsse.

Im von Israel besetzten Westjordanland wurden am Donnerstag bei einem Einsatz der israelischen Streitkräfte in dem Dorf Borkuin in der Nähe von Dschenin im Norden des Landes ein weiterer Palästinenser getötet und zwei verletzt. Die israelische Grenzpolizei erklärte, sie habe das Feuer auf den Mann als Vergeltung für Schüsse eröffnet, die während eines Einsatzes zur "Verhaftung von Verdächtigen und zum Auffinden von Waffen" auf sie abgefeuert worden waren. Die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad bestätigte, dass der Getötete bei ihr Mitglied war.

Die Frau in der Altstadt von Jerusalem sei von Polizeibeamten in einer Straße zum Tempelberg angehalten worden, woraufhin sie ein Messer gezogen habe, erklärte Polizeiinspektor Nati Gur in einem von der Polizei veröffentlichten Video. Daraufhin habe die Polizei das "Feuer eröffnet". Die Sicherheitskräfte blieben demnach unverletzt.

Israelische Sicherheitskräfte sind an jedem Zugang zum Tempelberg in Ost-Jerusalem postiert. Die dort gelegene Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte des Islam, für die Juden ist der Tempelberg die heiligste Stätte.

Im Mai waren tagelange Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten am Tempelberg der Auftakt einer erneuten Eskalation der Gewalt in vielen Teilen Israels und der palästinensischen Gebiete.

Aus dem Gazastreifen wurden dabei tausende Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, von denen viele von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen wurden. Die israelische Armee antwortete mit Luftangriffen.

Bis zum Inkrafttreten einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe am 21. Mai wurden 260 Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite gab es durch die Raketenangriffe 13 Todesopfer.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Papst ruft in Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Dialog auf - Heiliges Jahr eingeläutet

Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zum Frieden in der Welt aufgerufen. Waffen sollten "schweigen" und Spaltungen überwunden werden, forderte Franziskus am Mittwoch in seiner Ansprache im Vatikan, in der er traditionsgemäß den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") erteilte. Anlässlich des an Heiligabend von ihm eingeläuteten Heiligen Jahres öffnete Franziskus am Donnerstag eine Heilige Pforte im Rebibbia-Gefängnis in Rom.

Arzttermine: Krankenkassen fordern Ende der Bevorzugung von Privatpatienten

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Bevorzugung von Privatversicherten gegenüber Kassenpatienten bei der Terminvergabe gesetzlich zu verbieten. "Wer echte Gleichbehandlung will, sollte dafür sorgen, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden darf, ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist", sagte die stellvertretende Verbandschefin Stefanie Stoff-Ahnis dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Mitteilung vom Donnerstag.

Aktivisten: Syrer protestieren in mehreren Städten wegen Video von Angriff auf alawitischen Schrein

In Syrien ist es am Mittwoch laut Aktivisten zu wütenden Protesten mit einem Toten wegen eines Videos gekommen, das einen Angriff auf einen alawitischen Schrein in Nordsyrien zeigt. An mehreren Orten an der Küste und im Zentrum Syriens seien Tausende Alawiten auf die Straße gegangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Am selben Tag kam es den Aktivisten und dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge in der westlichen Provinz Tartus bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Männern zu 17 Toten.

Ausschreitungen in Mosambik: Mehr als 1500 Häftlinge aus Gefängnis geflohen

In Mosambik sind am Mittwoch im Zuge der anhaltenden Unruhen in dem Land mehr als 1500 Häftlinge aus einem Gefängnis entkommen. Insgesamt seien 1534 Insassen aus einem Hochsicherheitsgefängnis etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Maputo entfernt geflohen, sagte Polizeichef Bernardino Rafael auf einer Pressekonferenz. 33 Häftlinge seien bei dem Fluchtversuch bei Kämpfen mit dem Gefängnispersonal getötet und 15 weitere verletzt worden, fügte Rafael hinzu.

Textgröße ändern: