Ex-Bundespräsident Köhler ist neuer UN-Gesandter für die Westsahara
Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler ist neuer UN-Gesandter für den Konflikt in der Westsahara. Die Vereinten Nationen in New York betrauten den 74-Jährigen am Mittwoch (Ortszeit) offiziell mit der Aufgabe, zwischen Marokko und der Rebellenbewegung Polisario-Front zu vermitteln. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) gratulierte Köhler zu der neuen Aufgabe.
Köhlers Vorgänger als Westsahara-Gesandter, der US-Diplomat Christopher Ross, war Anfang März nach achtjähriger Vermittlungstätigkeit zurückgetreten. Köhler wurde daraufhin den 15 Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats vorgeschlagen, die keine Einwände gegen seine Nominierung erhoben.
Die Westsahara ist eine ehemalige spanische Kolonie, die nach ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1975 größtenteils von Marokko annektiert wurde. Die Polisario-Front fordert einen Volksentscheid über die Selbständigkeit der Region. Rabat bietet an, der Westsahara einen Autonomiestatus unter marokkanischer Herrschaft zuzugestehen.
Köhler war von 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 Bundespräsident. Zuvor war der CDU-Politiker Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF).
"Horst Köhler ist schon lange mit Engagement und Leidenschaft für den afrikanischen Kontinent im Einsatz, viele Jahre als Bundespräsident und zuletzt für die Afrikanische Entwicklungsbank", erklärte Gabriel. "Er ist genau der Richtige für die anstehenden Herausforderungen: Gemeinsam mit allen Beteiligten wird Horst Köhler daran arbeiten, dass eine gerechte, nachhaltige und von allen Seiten akzeptierte politische Lösung für die Westsahara gefunden werden kann."
(S.A.Dudajev--DTZ)