Deutsche Tageszeitung - Laschet: Kanzlerfrage bleibt am Wahlabend womöglich noch offen

Laschet: Kanzlerfrage bleibt am Wahlabend womöglich noch offen


Laschet: Kanzlerfrage bleibt am Wahlabend womöglich noch offen
Laschet: Kanzlerfrage bleibt am Wahlabend womöglich noch offen / Foto: ©

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hält es für möglich, dass nach der Bundestagswahl am Sonntag zunächst Unklarheit über den neuen Bundeskanzler herrscht. "Wir wissen vielleicht am Wahlabend noch nicht, wie der künftige Kanzler aussieht", sagte Laschet am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Er werde bis Sonntag weiter alles dafür tun, dass die Union "auf Platz eins" liege und "dass wir eine bürgerlich geführte Regierung bekommen", fügte der CDU-Bundesvorsitzende an.

Textgröße ändern:

Die Union hatte im ZDF-"Politbarometer" von Donnerstagabend ihren Rückstand zur SPD etwas verkürzen können. Demnach kommen CDU/CSU auf 23 Prozent, die SPD weiter auf 25 Prozent. Die Grünen liegen bei 16,5 Prozent, die FDP bei elf Prozent, die AfD bei zehn Prozent und die Linke bei sechs Prozent. Andere Umfragen sehen einen größeren Vorsprung der SPD. Denkbar wären damit unter anderem sowohl Dreierbündnisse unter Führung der SPD als auch der CDU/CSU. Dabei könnten die Koalitionsverhandlungen kompliziert werden.

Laschet sprach von einem "sehr durch äußere Ereignisse" geprägten Wahlkampf. "Es gab Fehler natürlich in diesem Wahlkampf", fügte er an. Auch wäre es besser gewesen, wenn die Union die Frage ihres Spitzenkandidaten früher entschieden hätte. "Natürlich wäre das schöner gewesen, wenn man eineinhalb Jahre vorher das alles hätte vorbereiten können", sagte Laschet. Aber es sei den "besonderen Zeiten" derzeit geschuldet gewesen. "Es war ja nicht zu ändern."

Differenzen zwischen ihm und CSU-Chef Markus Söder bestritt Laschet. "Es wird jetzt auch manches überinterpretiert." Beide seien sich einig, dass es im Endspurt des Wahlkampfs noch einmal darum gehe, deutlich zu machen, dass eine "Richtungsentscheidung" anstehe. "CDU und CSU waren immer eigenständige Parteien", sagte er. Die CSU sei kein "Landesverband der CDU". Sie lägen aber "programmatisch eng beieinander".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Beschädigtes Ostsee-Kabel: Finnische Behörden vermuten Sabotage

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland verdächtigen die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker der "schweren Sabotage". Die Ermittler würden dem Verdacht nachgehen, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Jemen - WHO-Chef unversehrt

Bei israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele in dem Bürgerkriegsland sind am Donnerstag nach Angaben der Huthi-Rebellen sechs Menschen getötet worden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich während des Angriffs am Flughafen von Sanaa aufhielt, blieb unverletzt.

Panamas Präsident schließt Verhandlungen über Panamakanal aus

Der Präsident von Panama hat jegliche Verhandlungen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über den Panamakanal ausgeschlossen. "Es gibt nichts zu besprechen", sagte Präsident José Raúl Mulino am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Der Kanal ist panamaisch und gehört Panamaern. Es gibt keine Möglichkeit, irgendein Gespräch über diese Tatsache zu beginnen, die das Land Blut, Schweiß und Tränen gekostet hat."

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Textgröße ändern: