Franzose und Türke bei Anschlag auf Lokal in Burkina Faso getötet
Bei einem mutmaßlich dschihadistisch motivierten Anschlag auf ein Restaurant in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou sind 18 Menschen getötet worden - darunter ein Franzose und ein Türke. Nach der Tat am Sonntagabend erschossen Sicherheitskräfte zwei Angreifer, wie Informationsminister Remis Dandjinou am heutigen Montag sagte. Noch immer würden Gebäude rund um den Tatort durchsucht. Frankreich und Deutschland verschärften am Montag ihre Reisehinweise für die Region.
Die Angreifer hatten am Sonntagabend das Feuer auf Gäste des bei Ausländern beliebten Lokals eröffnet, anschließend verschanzten sie sich in dem Gebäude, möglicherweise mit Geiseln. Ziel der Attacke war das türkische Restaurant Istanbul im Zentrum der Hauptstadt. Der Einsatz der Sicherheitskräfte gegen die Angreifer wurde nach Angaben von Dandjinou am frühen Montagmorgen beendet. Zunächst war noch unklar, wie viele Angreifer insgesamt beteiligt waren.
Die Regierung sprach von einem "Terroranschlag". Der Präsident von Burkina Faso, Roch Marc Christian Kaboré, verurteilte die Tat über den Kurzbotschaftendienst Twitter als "abscheuliche Attacke, die Ouagadougou in Trauer versetzt". Er kündigte außerdem an, sein Land werde sich dem "Terrorismus" widersetzen.
Die französische Staatsanwaltschaft und das türkische Außenministerium erklärten am Montag, je einer ihrer Staatsbürger sei bei dem Anschlag getötet worden. Ein weiterer Türke sei unter den etwa zehn Verletzten. Die Nationalitäten der übrigen Verletzten und 14 Todesopfer waren noch unklar.
Die Bundesregierung verurteilte den Anschlag am Montag "in aller Schärfe". Das Auswärtige Amt in Berlin verhängte eine Teilreisewarnung. Es empfiehlt Reisenden, besonders vorsichtig zu sein und den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten. Zu der Frage nach möglichen deutschen Opfern konnte das Amt zunächst keine Aussage treffen.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Angriff und nannte ihn einen "Terroranschlag". Auch Paris reagierte mit einer verschärften Reisewarnung: Das Außenministerium rief französische Bürger in Ouagadougou dazu auf, die Gegend rund um den Tatort zu meiden.
Der Tatort liegt nur rund 200 Meter vom Café Capuccino entfernt, auf das Anfang 2016 ein dschihadistischer Anschlag verübt worden war. Damals waren 30 Menschen getötet worden, unter ihnen mehrere Ausländer. Zu der Tat hatte sich die Dschihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb bekannt. Der Tathergang damals ähnelte jenem des Anschlags vom gestrigen Sonntag (13.08.2017) . (P.Tomczyk--DTZ)