Deutsche Tageszeitung - Lage in Kenia nach Wiederwahl von Staatschef Kenyatta offenbar etwas beruhigt

Lage in Kenia nach Wiederwahl von Staatschef Kenyatta offenbar etwas beruhigt


Lage in Kenia nach Wiederwahl von Staatschef Kenyatta offenbar etwas beruhigt
Lage in Kenia nach Wiederwahl von Staatschef Kenyatta offenbar etwas beruhigt / Foto: ©

Nach den tödlichen Ausschreitungen in Kenia im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen bei der Präsidentschaftswahl hat sich die Lage in dem ostafrikanischen Land offenbar etwas beruhigt. Aus den Protesthochburgen in der Hauptstadt Nairobi sowie im Westen des Landes wurden in der Nacht zum Sonntag zunächst keine größeren Zwischenfälle gemeldet. In den Hochburgen des unterlegenen Oppositionskandidaten Raila Odinga kehrte das öffentliche Leben nach zwei Tagen gewalttätiger Zusammenstöße mit der Polizei langsam zur Normalität zurück.

Textgröße ändern:

Der amtierende Präsident Uhuru Kenyatta war am Freitagabend offiziell zum Wahlsieger erklärt worden. Daraufhin hatte die Gewalt zunächst zugenommen. Nach Polizei- und Krankenhausangaben wurden mindestens elf Menschen getötet. Neun Tote gab es demnach in Nairobis Elendsvierteln Mathare, Kibera und Kawangware. Darunter war auch ein neunjähriges Mädchen, das auf dem Balkon im vierten Stock eines Hauses von einer Kugel getroffen wurde.

Zwei Tote wurden aus Kisumu und dem benachbarten Bezirk Siaya gemeldet. Seit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Dienstag wurden insgesamt 17 Menschen getötet. Die Opposition sprach von hundert Toten seit Dienstag. Diese Zahl konnte von unabhängiger Seite jedoch nicht überprüft werden.

Kenias Innenminister Fred Matiangi bescheinigte der Polizei, "nirgendwo im Land unverhältnismäßige Gewalt gegen einen Demonstranten angewandt" zu haben. Gegen "kriminelle Elemente" und Plünderer hätten die Polizisten allerdings hart durchgegriffen. Ein Sprecher Odingas hatte am Samstag erklärt, die Opposition lasse sich nicht einschüchtern. Sie werde weiter gegen den "Wahlbetrug" kämpfen.

Kenia galt lange Zeit als stabiler Staat. Auch der Wahlkampf war über Wochen hinweg weitgehend friedlich geblieben. Kenyatta und Odinga sind seit langem verfeindet. Der Oppositionsführer, der zum vierten Mal für das Präsidentenamt kandidierte, hatte schon bei vorherigen Wahlen vergeblich den Sieg für sich beansprucht. Vor zehn Jahren war Kenia nach einem knappen Wahlausgang der Präsidentschaftswahl von blutigen Unruhen mit mehr als 1100 Toten erschüttert worden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Kanadas Premier Trudeau innerhalb seiner Partei immer weiter unter Druck

Kanadas Premierminister Justin Trudeau gerät innerhalb seiner Partei immer weiter unter Druck. Eine wachsende Zahl von Mitgliedern seiner Liberalen Partei wünsche sich Trudeaus Rücktritt, sagte die Abgeordnete Chandra Arya am Sonntag (Ortszeit) dem Sender CBC nach einer Sitzung liberaler Abgeordneter aus der Provinz Ontario, bei der es unter anderem um Trudeaus Zukunft ging.

Trump stellt klar: Elon Musk wird nicht US-Präsident

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat in einer Rede am Sonntag unter anderem auf Kritik am politischen Einfluss von Hightech-Milliardär Elon Musk reagiert. "Er wird nicht Präsident, das kann ich Euch sagen", erklärte Trump bei einer Veranstaltung in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Dort kündigte er auch an, dass er nach seiner Amtsübernahme dem "Transgender-Wahnsinn" ein Ende bereiten werde. Der 20. Januar werde "eine neue Ära" einleiten, sagte Trump mit Blick auf seine Vereidigung.

Slowakischer Regierungschef zu Gesprächen über Gaslieferungen bei Putin im Kreml

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ist am Sonntag von Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau empfangen worden. Es sei um künftige russische Gaslieferungen in die Slowakei gegangen, erklärte Fico im Anschluss an das Treffen am Sonntag im Onlinedienst Facebook. Das russische Präsidialamt erklärte bei Telegram, es habe sich um einen "Arbeitsbesuch" gehandelt. Es verbreitete zudem ein Video, auf dem sich Fico und Putin lächelnd die Hände schütteln und sich dann zusammensetzen.

Ältestenrat des Landtags berät über Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

Der Ältestenrat des Landtags von Sachsen-Anhalt berät am Montag (14.00 Uhr) in einer Sondersitzung über den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. An der voraussichtlich zum Teil öffentlichen Sitzung sollen auch die innenpolitischen Sprecher aller sechs Landtagsfraktionen sowie mehrere Kabinettsmitglieder teilnehmen. Das Gremium will sich zunächst ein Bild über die Lage nach dem Anschlag verschaffen, um dann über die weitere parlamentarische Befassung mit dem Anschlag, seinen Ursachen und Folgen zu befinden.

Textgröße ändern: