Nordkorea: Chinas Präsident Xi fordert von Trump Zurückhaltung
Chinas Präsident Xi Jinping hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat zur Mäßigung im Atomstreit mit Nordkorea aufgefordert. Trump müsse "Worte und Taten" vermeiden, welche die ohnehin angespannte Lage auf der Koreanischen Halbinsel verschlimmerten, sagte Xi laut einem Bericht des staatlichen chinesischen Fernsehens vom heutigen Samstag (12.087.2017).
Xi rief überdies alle beteiligten Seiten auf, "Zurückhaltung zu üben" und "den Weg des Dialogs, der Verhandlungen und einer politischen Lösung weiterzugehen", wie der Sender CCTV berichtete. Es sei "im gemeinsamen Interesse Chinas und der USA", die atomare Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel zu erreichen und Frieden und Stabilität in der Region zu bewahren.
Das Weiße Haus teilte nach dem Gespräch mit Xi mit, Nordkorea müsse sein "provokatives und eskalierendes Verhalten" beenden.
Washington und Pjöngjang hatten die gegenseitigen Drohungen zuletzt immer weiter verschärft. Trump hatte am Dienstag zunächst gewarnt, die USA würden "mit Feuer und Wut" auf weitere Provokationen reagieren. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff nahe der US-Pazifikinsel Guam. Am Freitag richtete Trump eine neue Warnung an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und drohte unverhohlen mit einem Militäreinsatz. Später sagte er, Kim werde einen Angriff auf die USA "bereuen".
Nach Beratungen mit US-Außenminister Rex Tillerson und der UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, sagte Trump indes, er hoffe dennoch auf eine "friedliche Lösung".
China ist der engste Verbündete Pjöngjangs. Am vergangenen Wochenende hatte Peking allerdings im UN-Sicherheitsrat einer Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea zugestimmt. Das chinesische Außenministerium rief die USA und Nordkorea am Freitag zur Zurückhaltung auf. Trump hatte China in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, zu wenig zur Lösung des Konflikts beizutragen. (P.Tomczyk--DTZ)