Israel: Soldat Asaria tritt Haftstrafe wegen Mord an Palästinenser an
In Israel hat der wegen der Tötung eines Palästinensers verurteilte Soldat Elor Asaria seine 18-monatige Haftstrafe angetreten. Der 21-Jährige wurde am heutigen Mittwoch von dutzenden Unterstützern an einem Militärstützpunkt nahe der Stadt Rischon LeZion empfangen. Als er mit seinem mit Fahnen und Fotos geschmückten Auto vorfuhr, schwenkten sie israelische Flaggen und riefen seinen Namen.
Asaria hatte im März 2016 im besetzten Westjordanland den schwer verletzten 21-jährigen Palästinenser Abdel Fattah al-Sharif aus der Nähe mit einem Kopfschuss getötet. Der Palästinenser hatte zuvor mit einem Komplizen einen israelischen Soldaten mit einem Messer angegriffen und leicht verletzt. Nach Schüssen anderer Soldaten auf ihn lag er bereits blutend auf der Straße, als ihn der damals 20-jährige Asaria erschoss.
Asaria war im Februar zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Neben Asarias Anwälten ging auch die Militärstaatsanwaltschaft in Berufung. Ende Juli hatte ein israelisches Militärgericht die Berufungsklage jedoch abgelehnt. Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederholte daraufhin seine Forderung, Asaria zu begnadigen.
Asarias Fall hatte in Israel hohe Wellen geschlagen und die Öffentlichkeit tief gespalten. In rechten Kreisen wird der Soldat wie ein Held gefeiert, während Menschenrechtsorganisationen ihm eine "Hinrichtung" vorwerfen. (A.Nikiforov--DTZ)