Nagasaki: Bürgermeister warnt vor weltweit nuklearer Bedrohung
72 Jahre nach dem US-Atombombenabwurf auf Nagasaki hat der Bürgermeister der japanischen Stadt vor einer neuen nuklearen Bedrohung gewarnt. Weltweit gehe derzeit die Angst um, "dass diese Waffen in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich wieder genutzt werden könnten", sagte Bürgermeister Tomihisa Taue am heutigen Mittwoch (09.08.2017) bei einer Gedenkfeier. Nagasaki müsse der "letzte Ort" bleiben, der einen Atomangriff erlitten habe.
Im Atomstreit mit Nordkorea hatten Washington und Pjöngjang zuvor ihren Konfrontationskurs mit gegenseitigen Drohungen weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump drohte Pjöngjang mit einer Reaktion aus "Feuer und Wut" auf weitere Provokationen. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff auf den US-Außenposten Guam im Pazifik.
Tausende Menschen, unter ihnen betagte Überlebende und Angehörige der rund 74.000 Todesopfer, versammelten sich am Mittwoch im Friedenspark in Nagasaki zu einer Schweigeminute um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt der verheerenden Explosion am 9. August 1945.
Die US-Armee hatte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zunächst die japanische Stadt Hiroshima mit einer Atombombe angegriffen. 140.000 Menschen wurden direkt nach der Explosion am 6. August 1945 oder in den folgenden Monaten getötet.
Drei Tage später warf die US-Armee eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Bis heute leiden tausende Menschen unter den Spätfolgen der nuklearen Verseuchung. Am 15. August 1945 endete mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg. Im Mai vergangenen Jahres hatte der damalige US-Präsident Barack Obama als erster US-Präsident Hiroshima besucht und der Opfer des Atombombenabwurfs gedacht. (W.Novokshonov--DTZ)