Politik: Generalstreik gegen Präsident Kabila in Kongo begonnen
Mit einem landesweiten Generalstreik hat die Opposition in der Demokratischen Republik Kongo aktuell gegen den langjährigen Präsidenten Joseph Kabila mobil gemacht. In der Hauptstadt Kinshasa kam das öffentliche Leben zwar nicht gänzlich zum Stillstand, doch waren die Auswirkungen des Streiks deutlich spürbar, wie AFP-Journalisten berichteten. Die Opposition hatte alle Einwohner aufgerufen, zu Hause zu bleiben und die Wirtschaft zum Erliegen zu bringen.
Etwa zwei Drittel der Geschäfte und Banken blieben in Kinshasa geschlossen. Der Verkehr in der Metropole mit ihren rund zehn Millionen Einwohnern war sehr viel flüssiger als sonst. Polizei und Soldaten waren im Einsatz. Die Auswirkungen des insgesamt zweitägigen Streiks waren auch in anderen Städten des Landes sichtbar.
Die Opposition will mit einer Serie von Streiks sowie mit zivilem Ungehorsam Präsident Kabila aus dem Amt drängen. Kabila, dessen legales Mandat bereits Ende 2016 abgelaufen war, soll zur Ausschreibung von Neuwahlen noch in diesem Jahr gezwungen werden.
Am 20. August will die Opposition zu Großkundgebungen in Kinshasa und 25 Provinzen einladen. Sollte Kabila bis zum 1. Oktober kein Wahldatum festgelegt haben, sollen die Bürger aufgerufen werden, keine Steuern oder Strom- und Wasserrechnungen mehr zu bezahlen.
In der Demokratischen Republik Kongo gibt es seit Monaten starke Spannungen. In Kinshasa war es am Montag in verschiedenen Vierteln zu Gewalttaten gekommen, bei denen mindestens zwölf Menschen erschossen wurden. Die Polizei machte Kabila-Gegner dafür verantwortlich. (P.Tomczyk--DTZ)