Deutsche Tageszeitung - Iran: Präsident Ruhani präsentiert erneut Kabinett ohne Frauen

Iran: Präsident Ruhani präsentiert erneut Kabinett ohne Frauen


Iran: Präsident Ruhani präsentiert erneut Kabinett ohne Frauen
Iran: Präsident Ruhani präsentiert erneut Kabinett ohne Frauen / Foto: ©

Keine Frauen und wenig Änderungen - das neue Kabinett des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani bringt kaum Überraschungen und enttäuscht die Reformer. Wie iranische Medien berichteten, präsentierte Ruhani dem Parlament aktuell eine Liste mit 17 der 18 Minister. Demnach fehlt noch der Name des Ministers für höhere Bildung. Alle Minister müssen gemäß dem Gesetz einzeln vom Parlament bestätigt werden.

Textgröße ändern:

Im neuen Kabinett behalten Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh und Außenminister Mohammed Dschawad Sarif ihre Posten. Sarif spielt eine zentrale Rolle bei Ruhanis Politik der Öffnung. Dagegen muss Verteidigungsminister Hossein Dehghan sein Ressort an seinen Vize Amir Hatami abgeben. Wirtschaftsminister Ali Tajjebnia wird seinerseits durch seinen Stellvertreter Massud Karbassian abgelöst.

Die Reformer hatten Ruhani in den vergangenen Wochen gedrängt, mehr Frauen und Reformer als in seiner ersten Amtszeit zu ernennen. Doch wie in seinem vergangenen Kabinett ist auch diesmal keine Frau vertreten. Nur der ultrakonservative Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat es im Iran bisher gewagt, eine Ministerin zu ernennen. So war Marsieh Dastdscherdi von 2009 bis 2013 Gesundheitsministerin.

Ruhani dürfte aber wie in seiner ersten Amtszeit einige Frauen als Vize-Präsidentinnen ernennen. Anders als Minister benötigen sie nicht die Zustimmung des Parlaments. Einige reformorientierte Abgeordnete haben bereits gewarnt, dass einige Minister keine Mehrheit erhalten könnten. Das Parlament beginnt kommende Woche mit den Beratungen. In der Vergangenheit hat es immer wieder Minister abgelehnt.

Die Madschlis wird geleitet von dem moderatem Konservativen Ali Laridschani. Er unterstützt Ruhani, doch ist das Abstimmungsverhalten im Parlament schwer vorherzusagen, da keine Fraktion eine eigene Mehrheit hat.  (V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Anschlag von Magdeburg: Faeser fordert raschen Beschluss von Sicherheitsgesetzen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem Anschlag von Magdeburg mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten dafür plädiert, neue Gesetze zur inneren Sicherheit rasch zu beschließen. In einem am Sonntagabend veröffentlichten Interview des Magazins "Spiegel" nannte Faeser etwa das neue Bundespolizeigesetz, das die Bundespolizei stärken soll, oder die Einführung der biometrischen Überwachung von Ausländern.

Syriens neue Machthaber wollen alle Milizen im Land der Armee eingliedern

Syriens neue Machthaber wollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle stellen und sämtliche Milizen in die Armee eingliedern. Der Chef der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), Ahmed al-Scharaa, sagte am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan, alle bewaffneten Gruppen würden bald "ihre Auflösung" bekanntgeben, um sich den Streitkräften anzuschließen. Fidan forderte seinerseits eine rasche Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien.

Slowakischer Regierungschef Fico von Putin im Kreml empfangen

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico ist russischen Medienberichten zufolge am Sonntag von Kreml-Chef Wladimir Putin in Moskau empfangen worden. "Putin führt derzeit im Kreml Gespräche mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Fico", schrieb der russische Fernsehjournalist Pawel Sarubin, der als Kreml-Insider gilt, im Onlinedienst Telegram. Er verbreitete zudem ein kurzes Video, das Putin und Fico zeigt.

Syriens neue Machthaber wollen alle Waffen unter staatliche Kontrolle stellen

Syriens neue Machthaber wollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle stellen. Der Chef der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), Ahmed al-Scharaa, sagte am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan, alle bewaffneten Gruppen in Syrien würden bald "ihre Auflösung" bekanntgeben und sich der Armee anschließen.

Textgröße ändern: