Gysi: Rot-Rot-Grün mit Kompromissangebot an die SPD möglich?
Egal wie - die Macht muss her, so ist es denn auch zu verstehen, wenn der ehemalige Linken-Fraktionschef Gregor Gysi in strittigen Fragen der Außenpolitik auf SPD und Grüne zugehen will, um doch noch irgendwie eine rot-rot-grüne Regierung nach der Bundestagswahl zu ermöglichen. Ein Kompromiss könnte sein, "nicht sofort alle Bundeswehr-Soldaten aus dem Ausland abzuziehen", sagte Gysi in einem aktuellen Interview.
Ihm sei klar, dass ein sofortiger Abzug in einer Koalition nicht durchsetzbar sei, auch wenn seine Partei das für richtig hielte, sagte Gysi. Wenn aber in Koalitionsverhandlungen mit SPD und Grünen "lauter Schritte in die richtige Richtung vereinbart werden, die nur kürzer sind als wir uns das vorgestellt haben, dann ist das ein tragfähiger Kompromiss", sagte der Linken-Politiker. "Wir müssen Wege finden, aufeinander zugehen, verhandeln."
Die Linke wolle regieren, betonte er. "An uns sollte es nicht scheitern." Gysi mahnte seine eigene Partei, "die Mitte der Gesellschaft" nicht zu vergessen. "Das ist uns nicht immer gelungen", sagte er. (U.Beriyev--DTZ)