Briten wollen 40 Milliarden Euro für Brexit bezahlen
Die britische Regierung ist einem Zeitungsbericht zufolge bereit, beim Brexit bis zu 40 Milliarden Euro an die EU zu zahlen. Wie Deutsche Tageszeitung am heutigen Sonntag (06.08.2017) unter Berufung auf britische Regierungs- und Medienkreise erfuhr, will London aber nur auf die finanziellen Forderungen der EU eingehen, wenn die Zahlungen Teil der Gespräche über die künftigen Beziehungen beider Seiten und ein mögliches Handelsabkommen sind.
Die EU verlangt von Großbritannien, eingegangene finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen - selbst über das Austrittsdatum Ende März 2019 hinaus. Bisher hat London noch nicht einmal grundsätzlich anerkannt, dass es zu solchen Zahlungen verpflichtet ist. In Regierungskreisen wurde auch noch nie eine Summe genannt.
In Brüssel wird die Gesamtsumme allerdings auf bis zu 100 Milliarden Euro geschätzt. Der britische Außenminister Boris Johnson hatte solche Zahlen im Juni als "absurd" bezeichnet und gedroht, Großbritannien könne austreten, "ohne überhaupt etwas zu bezahlen".
Die EU will mit London hingegen erst über die künftigen Beziehungen und ein mögliches Handelsabkommen sprechen, wenn wesentliche Austrittsfragen weitgehend geklärt sind. Neben den Finanzforderungen an London sind dies der Status der EU-Bürger in Großbritannien und die Nordirland-Frage.
Die Brexit-Verhandlungen sollen einen möglichst reibungslosen Austritt Großbritanniens aus der EU im März 2019 ermöglichen. Am Ende soll ein Austrittsabkommen stehen. Die nächste Verhandlungsrunde ist ab dem 28. August angesetzt. (U.Beriyev--DTZ)