NATO-Soldat von Selbstmordattentäter in Afghanistan getötet
Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Militärkonvoi ist in Afghanistan ein Nato-Soldat getötet worden. Sechs weitere Menschen seien bei der Explosion am gestrigen späten Donnerstagabend (03.08.2017) im Distrikt Karabagh nahe der Hauptstadt Kabul verletzt worden, teilte die Nato mit. Zur Nationalität des Getöteten lagen zunächst keine Angaben vor. Zu dem Anschlag bekannten sich umgehend die radikalislamischen Taliban.
Der Täter zündete nach Nato-Angaben einen selbst gebauten Sprengsatz in der Nähe einer gemeinsamen Patrouille aus afghanischen und Nato-Soldaten. Bei den Verletzten handele es sich um fünf Soldaten und einen Übersetzer, teilte die Nato mit. Der Zustand der Verletzten sei stabil, sie seien in das US-Militärkrankenhaus auf dem US-Stützpunkt Bagram nördlich von Kabul gebracht worden.
Die Nationalitäten des Getöteten und der Verletzten waren zunächst unklar. Karabagh liegt aber in der Nähe der Bagram-Basis, der größten US-Basis in Afghanistan. Erst am Mittwoch waren bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen Nato-Konvoi in der südlichen Provinz Kandahar zwei US-Soldaten getötet worden.
Bei dem Angriff am Donnerstagabend sollen auch Zivilisten verletzt worden sein. Ein von Italienern betriebenes Krankenhaus in Kabul teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, es seien zwölf Verletzte des Anschlags in Karabagh in die Klinik eingeliefert worden.
Die Nato hatte ihren Kampfeinsatz in Afghanistan im Dezember 2014 beendet und stattdessen die Mission "Resolute Support" in Gang gesetzt, deren Schwerpunkt Ausbildung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte ist.
Deutschland ist mit derzeit rund 1100 Soldaten einer der größten Truppensteller. Die meisten von ihnen sind in Masar-i-Scharif in Nordafghanistan stationiert; allerdings sind auch mehrere Dutzend Bundeswehr-Soldaten in der Hauptstadt Kabul im Einsatz. (P.Tomczyk--DTZ)