Deutsche Tageszeitung - Deutschland: 18,6 Millionen mit Migrationshintergrund

Deutschland: 18,6 Millionen mit Migrationshintergrund


Deutschland: 18,6 Millionen mit Migrationshintergrund
Deutschland: 18,6 Millionen mit Migrationshintergrund / Foto: ©

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf rund 18,6 Millionen gestiegen. Das ist ein Zuwachs um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Höchststand, wie das Statistische Bundesamt nach Informationen von Deutsche Tageszeitung am heutigen Dienstag (01.08.2017) in Wiesbaden mitteilte. Zugleich ist dies der stärkste Zuwachs überhaupt seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005.

Textgröße ändern:

Der große Anstieg ist demnach vor allem auf die hohe Zuwanderung in den Jahren 2015 und 2016 zurückzuführen. Europa bleibt die wichtigste Herkunftsregion der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Mittlerweile haben aber auch 2,3 Millionen Menschen ihre Wurzeln im Nahen und Mittleren Osten. Das ist ein Zuwachs von fast 51 Prozent im Vergleich zu 2011.

Auch die Zuwanderung aus Afrika gewinnt an Bedeutung. Rund 740.000 Menschen sind afrikanischer Herkunft, das sind gut 46 Prozent mehr als im Jahr 2011. Die Türkei ist nach wie vor mit Abstand das wichtigste Herkunftsland, hat aber in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren.

Die meisten Deutschen mit Migrationshintergrund besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit seit ihrer Geburt (42 Prozent). Mindestens ein Elternteil kommt bei ihnen aus dem Ausland, ist eingebürgert oder Spätaussiedler. Weitere 33 Prozent kamen selbst als Spätaussiedler nach Deutschland, die übrigen 25 Prozent sind eingebürgert.

Die Daten des Mikrozensus, der größten Haushaltsbefragung in Deutschland, zeigen demnach auch Unterschiede beim Bildungsstand. In der Altersgruppe der 25- bis unter 35-Jährigen haben Menschen mit Migrationshintergrund deutlich häufiger keinen Schulabschluss (neun Prozent) als jene ohne Migrationshintergrund (zwei Prozent). Zudem haben Migranten wesentlich häufiger keinen beruflichen Abschluss (32 Prozent gegenüber neun Prozent).

Andererseits erreichen beide Gruppen das Abitur (37 Prozent) und auch akademische Abschlüsse (27 Prozent) im gleichen Umfang. Innerhalb der Gruppe mit Migrationshintergrund haben Zuwanderer überproportional häufig keine schulischen und beruflichen Bildungsabschlüsse, allerdings auch überdurchschnittlich oft das Abitur und akademische Abschlüsse.  (W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

USA: Gefangennahme von für Russland kämpfenden Chinesen ist "beunruhigend"

Das US-Außenministerium hat die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten durch die Ukraine, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen, als "verstörend" bezeichnet. "China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten.

Oberstes Gericht: Israels Geheimdienstchef bleibt vorerst im Amt

Der von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu entlassene Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bleibt laut einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vorerst weiter im Amt. Das Gericht erließ am Dienstag eine einstweilige Verfügung, welche die Entlassung von Ronen Bar bis zu einer "späteren Entscheidung" in dem Fall blockiert. Die Regierung darf demnach weiter Gespräche mit möglichen Nachfolgern führen, aber noch keinen Nachfolger oder Interimsnachfolger ernennen.

Streit um Entlassungen: Trump-Regierung erzielt weiteren Punktsieg vor Gericht

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat einen weiteren juristischen Punktsieg errungen. Der Oberste Gerichtshof der USA blockierte am Dienstag die Anordnung einer unteren Instanz zur Wiedereinstellung tausender öffentlicher Bediensteter, die die Regierung entlassen hatte. In dem Streit geht es um rund 16.000 Mitarbeiter, denen wegen "schlechter Leistung" in ihrer Probezeit gekündigt worden war.

Libyen-Affäre: Urteil gegen Frankreichs Ex-Präsidenten Sarkozy fällt Ende September

Im Prozess gegen Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy wegen mutmaßlicher illegaler Wahlkampffinanzierung mit Geldern aus Libyen fällt im Herbst das Urteil. Die Urteilsverkündung finde am 25. September statt, teilte das Gericht am Dienstag in Paris mit. Zuvor hatten Sarkozys Anwälte die gegen ihren Mandanten erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.

Textgröße ändern: