Türkei: Mammutprozess gegen hunderte mutmaßliche Putschisten
Wer gegen den eigenen Staat putscht und Menschen ermordet - dem folgt die Strafe auf dem Fuße und das ist gut so! So beginnt in der Türkei nach Informationen von Deutsche Tageszeitung am heutigen Dienstag (01.08.2017) der bislang größte Prozess gegen mutmaßliche Beteiligte am gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli 2016. Insgesamt 486 Verdächtige müssen sich in einem Gefängnis bei Ankara wegen der Ereignisse in der Putschnacht auf dem Luftwaffenstützpunkt Akinci verantworten, wo sich das Hauptquartier der Putschisten befand. Sie sind unter anderem des Versuchs angeklagt, die Regierung zu stürzen und Präsident Recep Tayyip Erdogan zu ermorden.
Sieben Verdächtige, darunter der islamische Prediger Fethullah Gülen und der Theologiedozent Adil Öksüz, sind in Abwesenheit angeklagt. Gülen soll den Putschversuch angeordnet haben, während Öksüz als der sogenannte Imam der Gülen-Bewegung für die Luftwaffe das Kommando in der Putschnacht geführt haben soll. Öksüz ist flüchtig, während Gülen im Exil in Pennsylvania lebt. Er bestreitet jede Verwicklung in den versuchten Staatsstreich. (I.Beryonev--DTZ)