Deutsche Tageszeitung - USA: Zeit für Gespräche über Nordkorea beendet

USA: Zeit für Gespräche über Nordkorea beendet


USA: Zeit für Gespräche über Nordkorea beendet
USA: Zeit für Gespräche über Nordkorea beendet / Foto: ©

Im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm halten die USA die Zeit für Gespräche für beendet. Es ergebe "keinen Sinn", eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates abzuhalten, wenn dabei nichts Greifbares herauskomme, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, am Sonntag. Eine weitere UN-Resolution, die den internationalen Druck auf Nordkorea nicht signifikant erhöhe, sei "wertlos".

Textgröße ändern:

Eine solche Resolution würde dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un signalisieren, dass die internationale Gemeinschaft nicht willens sei, sich ihm entgegenzustellen, sagte Haley. Sie forderte China, Japan und Südkorea auf, den Druck auf Pjöngjang zu erhöhen. "Die Zeit für Gespräche ist vorbei", sagte Haley.

US-Präsident Donald Trump und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bezeichneten das nordkoreanische Raketenprogramm in einem Telefongespräch als "schwere und zunehmende direkte Bedrohung", wie das Weiße Haus am Sonntag mitteilte. Beide sprachen sich demnach dafür aus, den wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf Pjöngjang zu erhöhen.

Abe sagte am Montag vor Journalisten in Tokio, Nordkorea habe alle Bemühungen, eine friedliche Lösung zu finden, zunichte gemacht und die Situation "einseitig eskaliert". Die internationale Gemeinschaft, China und Russland eingeschlossen, seien aufgefordert, den Druck zu erhöhen.

Nordkorea hatte am Freitag zum zweiten Mal innerhalb eines Monats eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Der Test sei "eine ernste Warnung an die USA", teilte das Außenministerium in Pjöngjang in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung mit. Die USA machten "sinnlose Äußerungen" und hätten sich in eine "wilde Sanktionskampagne" gegen Nordkorea "verrannt".  (P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

"Koalition der Willigen" zur Sicherung der Ukraine nach Waffenruhe "bereit"

Die von Großbritannien und Frankreich angeführte sogenannte Koalition der Willigen hat ihre Bereitschaft zur Absicherung einer möglichen Waffenruhe in der Ukraine bekräftigt. "Wir sind bereit, die Zukunft der Ukraine nach einem Friedensabkommen zu sichern", sagte der britische Verteidigungsminister John Healey am Donnerstag bei einem Treffen der Verteidigungsminister der Gruppe in Brüssel. Allerdings herrscht noch große Unklarheit darüber, wie eine mögliche Mission in der Ukraine aussehen könnte.

Festnahmen bei Greenpeace-Protest in London gegen Waffenverkäufe an Israel

Bei einem Protest von Greenpeace-Aktivisten gegen Waffenverkäufe nach Israel hat es in London mehrere Festnahmen gegeben. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden fünf Aktivisten wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung festgenommen. Laut Greenpeace wurden sechs Menschen festgenommen, darunter einer der Vorsitzenden der Organisation in Großbritannien, Will McCallum.

Prozess gegen zwei mutmaßliche IS-Unterstützer in Stuttgart begonnen

In Stuttgart hat am Donnerstag ein Prozess gegen zwei mutmaßliche Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Einem 34 Jahre alten Deutschen und einem 29-jährigen Syrer wird vorgeworfen, für den IS vorgesehene Spendengelder weitergegeben zu haben. Das Oberlandesgericht setzte vorerst Verhandlungstermine bis Ende September an.

Acht Jahre Haft für orthodoxen Geistlichen wegen Kindesmissbrauchs in Köln

Ein früherer Geistlicher einer orthodoxen Kirche ist vom Landgericht Köln wegen Kindesmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte wurde des teils schweren sexuellen Kindesmissbrauchs schuldig gesprochen, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Bei dem 88-jährigen Angeklagten handelt es sich um einen früheren Erzdiakon einer orthodoxen Kirche, der für Köln zuständig war.

Textgröße ändern: