Senegalesen wählen neues Parlament
Im Senegal ist am Sonntag ein neues Parlament gewählt worden. Rund 6,2 Millionen Menschen waren aufgerufen, die 165 Abgeordneten neu zu bestimmen. Der Wahlkampf war von Gewalt überschattet. Erste Ergebnisse wurden in der Nacht zu Montag erwartet.
Manche Wahllokale öffneten mit leichter Verspätung um kurz nach 08.00 Uhr (Ortszeit, 10.00 Uhr MESZ), einige mussten nach einem Sturm am Samstagabend noch gesäubert werden. Bis 20.00 Uhr MESZ konnten die Senegalesen ihre Stimme in den insgesamt fast 14.000 Lokalen abgeben.
Der Wahlkampf in dem westafrikanischen Land wurde von drei Politikern dominiert: dem amtierenden Präsidenten Macky Sall, seinem 91-jährigen Vorgänger Abdoulaye Wade und dem wegen Veruntreuung von Geldern inhaftierten Bürgermeister der Hauptstadt Dakar, Khalifa Sall.
Bei Zusammenstößen zwischen Unterstützern des Präsidenten und Khalifa Sall hatte die Polizei in den vergangenen Tagen dutzende Menschen festgenommen und Tränengas eingesetzt. Aus "Sicherheitsgründen" hatte Innenminister Abdoulaye Daouda Diallo daher am Freitag angeordnet, dass Reisen zwischen den einzelnen Regionen am Tag des Urnengangs verboten sind. Mehrere religiöse Würdenträger und führende Politiker riefen zur Ruhe auf.
Die Parlamentswahl findet zwei Jahre vor der nächsten Präsidentschaftswahl statt. Staatschef Sall hofft auf einen Sieg seiner Partei, um seine Macht zu konsolidieren.
(V.Sørensen--DTZ)