178 in Lastwagen eingepferchte Migranten in Mexiko befreit
In Mexiko sind dutzende Menschen offenbar knapp einer Tragödie entgangen: aus einem abgestellten Lastwagen konnten 178 darin eingepferchte Migranten aus Mittelamerika befreit werden. Schleuser hatten den Sattelschlepper auf dem Weg in die USA in der Stadt Tantima abgestellt und die Menschen ihrem Schicksal überlassen, wie Behördenvertreter des Bundesstaats Veracruz am gestrigen späten Samstagabend (29.07.2017) sagten. Einige konnten jedoch flüchten und Einwohner der Stadt alarmieren.
Freiwillige leisteten den durstigen und hungrigen Flüchtlingen erste Hilfe, bis diese in ein Auffanglager gebracht wurden. Dort wurden sie ärztlich versorgt und unmittelbar darauf in ihre Heimatländer zurückgebracht. Unter den Betroffenen waren laut den Behörden auch mehrere Minderjährige. Erst vor einer Woche waren im US-Bundesstaat Texas zehn Menschen in einem überhitzten Lastwagen gestorben, in dem sich möglicherweise bis zu 200 Migranten befanden. Die Polizei ging davon aus, dass die Insassen von Schleppern über die mexikanische Grenze gebracht worden waren. Mehrere Überlebende konnten aus dem auf einem Supermarkt-Parkplatz abgestellten Lastwagen flüchten.
Die Fälle erinnern auch an ein Flüchtlingsdrama in Europa im August 2015: Damals waren an einer Autobahn in Österreich 71 erstickte Flüchtlinge in einem Lkw entdeckt worden. Unter den Opfern waren auch Kinder.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus Mexiko oder Zentralamerika, heimlich über die Grenze in die USA zu gelangen. Den US-Behörden zufolge sank ihre Zahl in den vergangenen Monaten jedoch deutlich, unter anderem wegen der flüchtlingsfeindlichen Äußerungen und Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump.
Nach Angaben von Menschenrechtlern zählen Veracruz und die angrenzenden Regionen inzwischen zu den gefährlichsten Gebieten für illegale Migranten. Das liegt vor allem an Drogenkartellen wie den Los Zetas, die oftmals nur gegen Geld freies Geleit zulassen. (U.Stolizkaya--DTZ)