Deutsche Tageszeitung - USA: US-Gesundheitsreform: Trump kritisiert die Republikaner

USA: US-Gesundheitsreform: Trump kritisiert die Republikaner


USA: US-Gesundheitsreform: Trump kritisiert die Republikaner
USA: US-Gesundheitsreform: Trump kritisiert die Republikaner / Foto: ©

Nach dem wiederholten Scheitern der Gesundheitsreform in den USA hat Präsident Donald Trump seine eigenen Parteifreunde im Kongress scharf kritisiert. Wenn nicht schnell ein neues Gesetz zum Gesundheitssystem verabschiedet werde, werde die "Rettungsaktion" für die Versicherungsunternehmen und für die Kongressmitglieder "sehr bald" enden, drohte Trump am heutigen Samstag (30.07.2017) im Kurzbotschaftendienst Twitter. Offenbar brachte er damit eine Kürzung der Gesundheitsleistungen für Abgeordnete und Senatoren ins Spiel.

Textgröße ändern:

In einer Serie wütender Tweets forderte Trump die Senatoren auf, sich an die Arbeit zu machen, damit die Gesundheitsreform durchgehe. Andernfalls seien die republikanischen Senatoren "totale Drückeberger", schrieb der Präsident.

Zuletzt hatte es der Senat am Freitag abgelehnt, das Gesundheitssystem von Trumps Vorgänger Barack Obama zumindest teilweise abzuschaffen. Gegen einen entsprechenden Gesetzentwurf sprachen sich neben den Demokraten auch drei republikanische Politiker aus, darunter Trump-Kritiker John McCain. Es war das dritte Mal innerhalb weniger Tage, dass der republikanisch dominierte Senat einen Gesetzentwurf zum Gesundheitssystem abschmetterte.

Die jüngste Vorlage sah die teilweise Aufhebung von "Obamacare" vor, um für Gespräche mit dem Repräsentantenhaus eine Diskussionsgrundlage für eine Reform zu schaffen. Es war jedoch nicht geplant, dass das Gesetz in dieser Form in Kraft treten sollte. McCain befürchtete jedoch, dass das Repräsentantenhaus die Vorlage durchgewunken hätte, anstatt sich auf Gespräche mit dem Senat einzulassen.

Seit Monaten streitet sich Trumps republikanische Partei über die Gesundheitsreform: Während die einen eine radikale Erneuerung des Systems fordern, plädieren andere für moderate Änderungen. Darüber hinaus können sich Senat und Repräsentantenhaus nicht auf einen gemeinsamen Entwurf einigen - erst nach einer Verabschiedung in beiden Kammern würde dieser beim Präsidenten landen.

Die Abschaffung des vor sieben Jahren unter Obama eingeführten und von den Republikanern von Anfang an wütend bekämpften Gesundheitssystems ist eines der zentralen Wahlkampf-Versprechen Trumps. Er hatte im Wahlkampf ein kostengünstigeres und effektiveres Modell in Aussicht gestellt, ohne jedoch präzise Pläne vorzulegen.

Durch "Obamacare" war der Anteil der Bürger ohne Krankenversicherung in den vergangenen Jahren von 16 auf unter neun Prozent gesunken. Allerdings gilt das System auch unter den Demokraten als überholungsbedürftig, unter anderem wegen des teilweise starken Anstiegs von Versicherungsbeiträgen.  (V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Venezuelas Regierung meldet Einigung mit USA auf Verbesserung der Beziehungen

Venezuela und die USA haben sich nach Angaben aus Caracas auf eine gegenseitige Annäherung geeinigt. Bei einem ersten Treffen hätten beide Seiten die "Bereitschaft" gezeigt, zusammen daran zu arbeiten, die "Beziehungen zu verbessern", erklärte der venezolanische Verhandlungsführer Jorge Rodriguez am Mittwoch im Onlinedienst X. Sie hätten sich zudem darauf geeinigt, "die Kommunikation auf respektvolle und konstruktive Weise aufrechtzuerhalten".

Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur bei israelischem Angriff im Libanon getötet

Die israelische Armee hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats einen hochrangigen Kommandeur der radikalislamischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon getötet. Die Hisbollah bestätigte am Mittwoch den Tod von Mohammed Naameh Nasser, auch bekannt als Hadschdsch Abu Naameh, sowie eines weiteren Hisbollah-Kämpfers. Als Vergeltungsmaßnahme seien "100 Katjuscha-Raketen" auf israelische Stellungen abgefeuert worden.

Pistorius: Haushaltsausschuss bringt "wesentliche Rüstungsprojekte" auf den Weg

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat nach Worten von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in seiner Sitzung am Mittwoch "wesentliche Rüstungsprojekte" auf den Weg gebracht. Diese seien "in den nächsten Jahren im Zulauf", sagte Pistorius in Berlin nach der letzten Ausschusssitzung vor der Sommerpause. "Das ist von zentraler Bedeutung". Unter anderem sei eine "extrem wichtige Munitionsbeschaffung" bewilligt worden, außerdem die Beschaffung von zwei Fregatten und 105 Leopard-2-Kampfpanzern.

Israelische Armee: Einsätze im gesamten Gazastreifen dauern an

Die israelische Armee geht nach eigenen Angaben unvermindert gegen Hamas-Ziele im Gazastreifen vor. Die "operativen Einsätze im gesamten Gazastreifen dauern an", erklärte die Armee am Mittwoch. Die israelische Luftwaffe habe binnen 24 Stunden "mehr als 50 Terrorinfrastruktur-Ziele" im Gazastreifen ins Visier genommen. Zudem hätten Bodentruppen "Terroristen ausgeschaltet", Tunnel lokalisiert und Waffenlager ausgehoben, die unter anderem mit Sturmgewehren vom Typ AK-47 bestückt gewesen seien.

Textgröße ändern: