Von der Leyen besucht Bundeswehrsoldaten in Mali
Nur kurz nach dem Absturz eines Bundeswehr Kampfhubschraubers in Mali ist Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum heutigen Sonntag (30.07.2017) zu Besuch in das afrikanische Krisenland gereist. Die Ministerin flog am gestrigen späten Samstagabend (29.07.2017) vom Flughafen Köln ab. Im Bundeswehrcamp in Gao will von der Leyen sich unter anderem über den Stand der Untersuchungen zu dem Absturz informieren und an einem Feldgottesdienst teilnehmen.
Die bei einem Hubschrauber-Absturz in Mali ums Leben gekommenen beiden Soldaten, ein 33-jähriger Major und ein 47-jähriger Stabshauptmann, wurden am Samstag in die Heimat übergeführt. Am Abend erwiesen ihre Kameraden ihnen auf dem Flughafen Köln-Wahn die letzte Ehre. An der Zeremonie nahm auch von der Leyen vor ihrem Abflug teil.
Unfalluntersucher der Bundeswehr ermitteln derzeit, was zu dem Unglück am Mittwoch führte. Das Untersuchungsteam, das seit zwei Tagen in Gao ist, fand am Samstag einen der beiden Flugschreiber, wie das Verteidigungsministerium weiter mitteilte. Das Gerät sei beschädigt, deshalb sei unklar, ob es ausgelesen werden könne. Nach dem anderen Flugschreiber werde weiter gesucht.
Der Absturz des Kampfhubschraubers "Tiger" ereignete sich am vergangenen Mittwoch etwa 70 Kilometer nordöstlich der malischen Stadt Gao. Die Bundeswehr unterstützt in Gao die UN-Mission Minusma, die als einer der gefährlichsten UN-Einsätze weltweit gilt. Ziel ist die Stabilisierung des krisengeschüttelten Landes. Außerdem unterstützt die Bundeswehr eine EU-Ausbildungsmission in Mali.
Auch die französische Verteidigungsministerin Florence Parly reist ab dem heutigen Sonntag (30.07.2017) in die Region, Stationen sind der Tschad, Niger und Mali. Geplant ist während der zweitägigen Reise auch ein Treffen mit von der Leyen. Im Tschad will Parly Präsident Idriss Déby treffen, in Niger Staatschef Mahamadou Issoufou und in Mali Präsident Ibrahim Boubacar Keita, wie das französische Verteidigungsministerium mitteilte.
Frankreich engagiert sich in der Sahel-Zone mit rund 4000 Soldaten im Kampf gegen Extremismus und Schlepperbanden. Tschad, Mauretanien, Mali, Niger und Burkina Faso hatten sich im Februar als G5 zusammengeschlossen, um mit einer 5000 Mann starken Einheit islamistische Extremisten in der Sahel-Region zu bekämpfen. Sie soll ihren Stützpunkt im zentralmalischen Sévaré haben und den französischen Einsatz "Barkhane" gegen Dschihadisten in der Sahel-Zone sowie die Minusma ergänzen. Parly werde Frankreichs Unterstützung für die G5-Truppe bekräftigen, erklärte ihr Ministerium weiter. (M.Dylatov--DTZ)