US-Präsident Donald Trump will brutale Jugendgang zerschlagen
US-Präsident Donald Trump hat die Zerschlagung einer gewalttätigen Jugendbande mit zentralamerikanischen Wurzeln angekündigt. Die Straßengang MS-13 habe als Folge schwach geschützter Grenzen über viele Jahre hinweg Drogen und "grausiges Blutvergießen" in den USA verbreitet, sagte Trump am heutigen Freitag (28.07.2017) bei einem Besuch in Brentwood, einem Vorort von New York.
Nun sollten die US-Städte nach und nach von dieser Plage "befreit" werden, verkündete der Präsident. Dies solle auf eine Art "wie im alten Wilden Westen" geschehen. Brentwood wird seit Jahren von der auch als Mara Salvatrucha bezeichneten Bande tyrannisiert. Sie hat dort in den vergangenen anderthalb Jahren 17 Menschen getötet.
Trump sagte, seine Regierung habe damit begonnen, das Problem der MS-13 "im Keim zu ersticken". Viele Mitglieder der Gang seien bereits abgeschoben worden. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden seit Jahresanfang mehr als 3000 Gang-Mitglieder festgenommen. Vergleichszahlen aus dem Vorjahr wurden aber nicht genannt.
US-Justizminister Jeff Session war zudem am Donnerstag nach El Salvador gereist, um mit der dortigen Regierung über die gemeinsame Bekämpfung der Bandenkriminalität zu sprechen. Die meisten MS-13-Mitglieder in den USA haben ihre Wurzeln in dem zentralamerikanischen Kleinstaat.
Trump beschrieb in drastischen Worten die Brutalität der Bande. Diese benutze keine Schusswaffen, weil das Töten so "zu schnell geht". Stattdessen schlitzten sie ihre Opfer auf und schauten ihnen beim langsamen und qualvollen Sterben zu. In Brentwood löste der Besuch des Präsidenten aber keineswegs einhellige Freude aus. Rund 70 Prozent der 60.000 Einwohner sind Latinos, viele von ihnen haben keine Aufenthaltsgenehmigung. Örtliche Aktivisten warfen Trump vor, bei seiner Visite gehe es ihm in Wahrheit darum, Stimmung für die Abschiebungen von Menschen ohne Papiere zu machen.
Mehr als 20 Gemeindeorganisationen hatten am Donnerstag in der Stadt eine Demonstration gegen Trump veranstaltet. "Der Präsident benutzt unsere Tragödien, um seine hasserfüllte Agenda voranzubringen, um Abschiebungen und die Trennung von Familien zu rechtfertigen", sagte der illegal im Land lebende Salvadorianer Kevin, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte.
Andere Einwohner begrüßten hingegen Trumps Besuch. Der Präsident zeige so, dass er das Problem der Bandenkriminalität "sehr ernst" nehme, sagte Robert Mickens. Seine 15-jährige Tochter war zusammen mit einer Freundin mit Macheten und Baseballschlägern ermordet worden.
Die MS-13 ist für ihre große Brutalität berüchtigt. Gegründet wurde die Bande in den achtziger Jahren in Los Angeles von jungen Einwanderern. Zahlreiche Mitglieder der Gang wurden über die Jahre aus den USA abgeschoben, in der Folge breitete sich die Bande auch in El Salvador, Guatemala und Honduras aus. Sie ist unter anderem auf Drogenhandel, Erpressungen und Entführungen spezialisiert. (U.Beriyev--DTZ)