Beate Zschäpe soll angeblich NSU-Opfer verhöhnen haben
Die Bundesanwaltschaft hat der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe vorgeworfen, bis zum Schluss hinter den Zielen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gestanden zu haben. Wie wichtig ihr der NSU gewesen sei, zeige sich daran, dass Zschäpe auch nach dem Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhard noch die Bekennervideos zu den Mordtaten des NSU versandt habe, sagte Oberstaatsanwältin Anette Greger am Donnerstag im NSU-Prozess München vor dem Oberlandesgericht München.
Zschäpe habe nach dem Tod von Böhnhardt und Mundlos im November 2011 die Möglichkeit gehabt, einen Schlussstrich zu ziehen. Stattdessen sei es ihr darauf angekommen, die Opfer des NSU zu "verhöhnen". Deshalb habe sie möglichst viele Bekenner-DVDs verschickt mit Bildern der vom NSU Ermordeten in ihrem Blut. Dass Zschäpe angegeben hatte, sie habe geglaubt, die Filme seien ein Bekenntnis zu den Raubüberfällen des NSU, nannte Greger absurd.
Das Plädoyer der Anklage ging am heutigen Donnerstag (27.07.2017) in seinen dritten Tag. Voraussichtlich wird erst kommende Woche die Strafmaßforderung für Zschäpe und die vier mitangeklagten mutmaßlichen NSU-Opfern erfolgen. (M.Dylatov--DTZ)