Deutsche Tageszeitung - Macron wirft Machthabern im Niger Geiselhaft französischer Diplomaten vor

Macron wirft Machthabern im Niger Geiselhaft französischer Diplomaten vor


Macron wirft Machthabern im Niger Geiselhaft französischer Diplomaten vor
Macron wirft Machthabern im Niger Geiselhaft französischer Diplomaten vor / Foto: © POOL/AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Machthabern im Niger vorgeworfen, den französischen Botschafter wie eine "Geisel" zu behandeln. "Unser Botschafter im Niger und weitere Diplomaten befinden sich buchstäblich in Geiselhaft in der französischen Botschaft", sagte Macron am Freitag am Rande eines Besuchs in Semur-en-Auxois im Burgund. "Die Lieferung von Lebensmitteln wird verhindert. Sie ernähren sich von Militärrationen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern:

Der französische Botschafter könne nicht hinausgehen, er sei zur unerwünschten Person erklärt worden, sagte Macron. Auf die Frage, ob er den Botschafter abziehen wolle, sagte Macron, dass er dies gemeinsam mit dem nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum bespreche. "Er ist der rechtmäßige Machthaber, ich spreche jeden Tag mit ihm", sagte Macron.

Am Vortag hatte die nigrische Militärführung knapp 1000 diplomatische Pässe nigrischer und ausländischer Bürger für ungültig erklärt, unter anderem von Ministern, Abgeordneten und Beratern, die für die gestürzte Regierung tätig waren.

Die neuen Machthaber hatten Anfang August mehrere Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufgekündigt und den Abzug der im Land stationierten französischen Soldaten gefordert. Diese stellten daraufhin ihre Unterstützung der nigrischen Streitkräfte ein. Ein Teil der französischen Soldaten sollte abgezogen werden, aber von einem vollständigen Abzug ist bislang nicht die Rede. Auch die Bundeswehr hat Soldaten im Niger stationiert.

Militärs hatten am 26. Juli im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Der Staatsstreich wurde international scharf kritisiert.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

An Wand geklebte Banane bei Auktion in New York für 6,2 Millionen Dollar versteigert

Eine mit Klebeband an einer Wand befestigte Banane ist bei einer Auktion in New York am Mittwoch für 6,2 Millionen Dollar versteigert worden. Der Kryptowährungsunternehmer Justin Sun sei der neue Besitzer des umgerechnet rund 5,88 Millionen Euro teuren Werks "Comedian" des Italieners Maurizio Cattelan, erklärte das Auktionshaus Sotheby's. Bei der Auktion war ein Richtpreis von einer bis 1,5 Millionen Dollar ausgegeben worden, vor fünf Jahren hatte das Werk noch für 120.000 Dollar zum Verkauf gestanden.

Trauerfeier für One-Direction-Sänger Payne in England

Fünf Wochen nach dem Tod von One-Direction-Star Liam Payne bei einem Balkon-Sturz in Argentinien haben Familienmitglieder und Freunde in Großbritannien Abschied von dem Sänger genommen. An der Trauerfeier in Amersham in Südengland nahmen am Mittwoch auch Paynes frühere Bandkollegen Harry Styles, Niall Horan, Zayn Malik und Louis Tomlinson teil.

Smartphone- und Autohersteller Xiaomi steigert Quartalsumsatz um 30 Prozent

Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi hat seine Umsätze auch dank seines neuen Geschäfts mit E-Autos kräftig gesteigert. Im Sommerquartal von Juli bis September wuchs der Umsatz um 30,5 Prozent auf 92,5 Milliarden Yuan (rund zwölf Milliarden Euro), wie Xiaomi am Montag mitteilte. Der Umsatz mit Smartphones kletterte dabei um knapp 14 Prozent. Der Konzern verdiente in den drei Monaten unter dem Strich umgerechnet rund 692 Millionen Euro.

US-Musiklegende Quincy Jones posthum mit Ehren-Oscar ausgezeichnet

Der vor zwei Wochen verstorbene US-Musiker, Produzent und Komponist Quincy Jones ist posthum mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Seine Tochter, die Schauspielerin Rashida Jones, nahm den Ehren-Oscar am Sonntag bei einer Gala in Hollywood entgegen. Der Titan der US-Musikindustrie war am 3. November im Alter von 91 Jahren gestorben.

Textgröße ändern: