Vorermittlungen gegen Betreuerin von Alain Delon in Frankreich eröffnet
Nach Vorwürfen der Kinder des französischen Schauspielers Alain Delon hat die Justiz gegen dessen Betreuerin wegen seelischer Misshandlung Vorermittlungen eingeleitet. "Nach Prüfung der Beschwerden (der Kinder) hat die Staatsanwaltschaft von Montargis beschlossen, Vorermittlungen einzuleiten", erklärte Staatsanwalt Jean-Cédric Gaux in der zentralfranzösischen Kleinstadt in einer Mitteilung am Donnerstag. Delon hatte sich nach Angaben des Anwalts Christophe Ayela mit einer schriftlichen Erklärung an der Klage beteiligt.
Die drei Kinder des französischen Schauspielstars hatten gegen die Betreuerin des 87-Jährigen in den Tagen zuvor zwei Klagen eingereicht. In der ersten wird der Betreuerin seelische Misshandlung vorgeworfen. Nach einem Schlaganfall Delons im Jahr 2019 sei die Betreuerin bei dem Schauspieler eingezogen und habe sich seitdem "immer aggressiver, herablassender und beleidigender" ihm und seinen Kindern gegenüber verhalten.
Selbst den Hund Delons habe sie den Vorwürfen zufolge misshandelt. Sie habe den Kontakt zu seiner Familie und seinen Freunden verhindert, seine Telefongespräche überwacht und die Post abgefangen. "Ich gehe davon aus, dass seine Schwäche ausgenutzt wurde", sagte Anwalt Ayela am Mittwoch.
In der zweiten Klage, die Anthony Delon, einer der Söhne, einreichte, wird der Frau Gewalt und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Dafür gebe es Belege aus den vergangenen eineinhalb Jahren. Sein Vater habe die Frau sogar vergeblich schriftlich gebeten, aus seinem Wohnhaus in Douchy südlich von Paris auszuziehen.
Delon ist für Filme wie "Der Leopard" und "Der eiskalte Engel" bekannt. 2009 trat er noch in einem Asterix-Film auf. 2019 erhielt er in Cannes eine Ehrenpalme für sein Lebenswerk.
(N.Loginovsky--DTZ)