Krawalle in Frankreich überschatten auch Haute-Couture-Schauen in Paris
Die Krawalle in Frankreich überschatten auch die Haute-Couture-Schauen in Paris. Das Modehaus Celine sagte ein für Sonntagabend geplantes Defilee ab. Celine-Chefdesigner Hedi Slimane erklärte, angesichts der "ungewissen Entwicklung dieser sehr schweren Unruhen" wäre es "unüberlegt und total deplatziert", in Paris eine Modenschau zu veranstalten, obwohl Frankreichs Hauptstadt und das ganze Land "so in Trauer und gebeutelt" seien.
Die Unruhen in Frankreich wurden durch den Tod des Jugendlichen Nahel M. ausgelöst. Der 17-Jährige war vergangene Woche Dienstag von einem Polizisten bei einer Verkehrskontrolle in der Pariser Vorstadt Nanterre erschossen worden. Wegen der Krawalle wurden am Wochenende diverse Veranstaltungen wie etwa Pop-Konzerte abgesagt.
Der französische Mode-Verband teilte am Sonntagnachmittag jedoch mit, dass die Haute-Couture-Schauen "wie vorgesehen" von Montag bis Donnerstag stattfänden, wenn es von den Behörden keine anderweitigen Anordnungen gebe.
Den Auftakt macht das französische Modehaus Schiaparelli, am Montag standen aber auch Defilees von Dior und des französischen Newcomers Charles de Vilmorin auf dem Programm. Nachdem er kurz als künstlerischer Leiter des französischen Luxusgüterunternehmens Rochas gearbeitet hatte, stellt der 26-Jährige nun seine eigene Marke erstmals mit einer Haute-Couture-Schau vor.
Mit dem Designer Ashi, der unter anderem die jordanische Königin Rania, Pop-Star Lady Gaga oder den deutschen Hollywood-Star Diane Kruger einkleidet, ist erstmals ein Modemacher aus Saudi-Arabien bei der Pariser Haute-Couture-Woche vertreten. Sein Defilee findet am Donnerstag statt.
(P.Tomczyk--DTZ)