Schauspiel-Legende Nadja Tiller mit 93 Jahren gestorben
Schauspiel-Legende Nadja Tiller ist tot. Wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Tillers Tochter Natascha Giller berichtete, starb die Schauspielerin in der Nacht im Alter von 93 Jahren in Hamburg. "Sie schlief im Beisein eines Pflegers friedlich ein", sagte Giller der Zeitung. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte Tiller als "einen der großen Stars des deutschsprachigen Nachkriegskinos".
Sie habe über viele Jahrzehnte die Film- und Fernsehlandschaft geprägt, erklärte Roth weiter. "Ob auf der Leinwand, dem Bildschirm oder der Bühne, Nadja Tiller beeindruckte mit ihrer großen Bandbreite und enormen Wandlungsfähigkeit."
Berühmt wurde die am 16. März 1929 in Wien geborene Tiller mit dem Film "Das Mädchen Rosemarie" von 1958. Von den späten 40er-Jahren bis Mitte der 60er-Jahre spielte sie in zahlreichen großen Filmen, darunter "Illusion in Moll" (1952) und "Schloss Gripsholm" (1963). Auch im nicht-deutschsprachigen Ausland war sie gefragt und wirkte beispielsweise 1962 an Roberto Rossellinis "Anima nera" mit.
In späteren Jahrzehnten arbeitete Tiller vor allem fürs Fernsehen, spielte etwa 2003 in "Das Bernsteinamulett". Ab und zu arbeitete sie dabei mit ihrem Mann zusammen, dem Schauspieler Walter Giller. Die beiden heirateten 1956 und blieben bis zu Gillers Tod im Jahr 2011 ein Paar. Sie bekamen zwei Kinder und vier Enkelkinder.
Bis ins hohe Alter stand Tiller auch immer wieder auf Theaterbühnen. 2009 spielten sie und Giller in Leander Haußmanns Kinofilm "Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus" mit. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Tiller in einer Seniorenresidenz in Hamburg. Wie die "Bild"-Zeitung weiter berichtete, wünschte die Schauspielerin sich eine Seebestattung. So sei auch ihr Mann bestattet worden.
(W.Budayev--DTZ)