Deutsche Tageszeitung - Kulturstaatsministerin Roth kündigt "Kulturfonds Energie" an

Kulturstaatsministerin Roth kündigt "Kulturfonds Energie" an


Kulturstaatsministerin Roth kündigt "Kulturfonds Energie" an
Kulturstaatsministerin Roth kündigt "Kulturfonds Energie" an / Foto: © AFP/Archiv

Angesichts der explodierenden Energiekosten hat Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) Kultureinrichtungen Hilfe vom Bund zugesagt. Die Bundesregierung wolle "eine Art 'Kulturfonds Energie' bereitstellen", sagte Roth der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe). Greifen solle die Hilfe ab dem 1. Januar, "und zwar rückwirkend bis Oktober", sagte Roth. Sie versprach "eine substanzielle Summe", erwarte aber "im Gegenzug auch, dass die Kultureinrichtungen sich solidarisch verhalten und alles dafür tun, Energie einzusparen".

Textgröße ändern:

"Bei den vom Bund geförderten Einrichtungen haben wir zum Beispiel als Ziel zwanzig Prozent Energieeinsparungen vorgegeben", führte Roth aus. "Und das machen auch viele jetzt schon."

Zur Finanzierung des Energie-Kulturfonds sollen der Staatsministerin zufolge Gelder aus dem Sonderfonds für Kulturveranstaltungen umgewidmet werden, die bisher nicht abgerufen worden seien. Dabei handele es sich um eine Summe von "mindestens einer Milliarde Euro", sagte Roth der "NOZ".

Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) und der Vorsitzende des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sprechen dem Bericht zufolge sogar von 1,8 Milliarden Euro. "Wie viel Geld tatsächlich noch da ist, ermitteln wir gerade zusammen mit dem Bundesfinanzminister", sagte Roth.

Bei der Bewältigung der Energiekrise bei den Kultureinrichtungen sieht sie aber auch die Bundesländer in der Pflicht. Gleichzeitig möchte Roth vermeiden, dass jedes Bundesland sein eigenes Regelwerk aufstellt, wie es während der Corona-Krise der Fall war. "Lasst uns gemeinsam gleiche Regeln und gleiche Maßnahmen ergreifen", appellierte die Staatsministerin. "Es darf nicht noch mal passieren, dass Konzerte mit internationalen Acts gar nicht stattfinden können, weil in Nordrhein-Westfalen die Regeln ganz anders sind als in Bayern oder Berlin."

Unbedingt verhindern möchte Roth, dass Kultureinrichtungen schließen müssen. "Wir können es uns nicht leisten, und wir wollen es uns nicht leisten, dass, ähnlich wie in den ersten zwei Jahren der Pandemie, die Kultureinrichtungen geschlossen werden, denn dann hat unsere Demokratie keine Stimme mehr", sagte Roth. Sie wolle, "dass Museen, Theater, Kinos auch Räume sind, die Menschen Bildung, Kommunikation und soziale Wärme ermöglichen".

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Weißes Haus verschärft Attacken gegen Sender CNN

Die US-Regierung hat ihre Attacken gegen den Fernsehsender CNN erneut verschärft. "CNN = Chicken News Network", erklärte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, am Donnerstag (Ortszeit) im Onlinedienst X. "Chicken" (deutsch "Huhn") bedeutet in diesem Kontext "Angsthase". In den USA läuft derzeit ein Bieterstreit um den Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery (WBD) zu dem auch CNN gehört. US-Präsident Donald Trump ist politisch und familiär in den Übernahmestreit verwickelt.

Armin Mueller-Stahl denkt mit 95 Jahren übers Auswandern nach

Der vor dem 95. Geburtstag stehende Schauspieler Armin Mueller-Stahl denkt darüber nach, aus Deutschland auszuwandern. Aktuell empfinde er Deutschland als "kein freundliches Land", sagte Mueller-Stahl der Illustrierten "Superillu". Die politischen Entwicklungen seien nicht sehr erbaulich "Der zunehmende Antisemitismus, das Erstarken der AfD - ich habe das alles schon einmal erlebt." Er habe die Nazizeit und den Zweiten Weltkrieg erlebt und wolle das nicht noch einmal durchmachen.

Oscar-Preisträgerin Judi Dench mit 91: Verlust von Sehkraft ist "niederschmetternd"

Oscar-Preisträgerin Judi Dench empfindet den Verlust ihrer Sehkraft als "niederschmetternd". Selbst aus nächster Nähe sehe sie Gesichter nur noch verschwommen, sagte die als Geheimdienstchefin M in den James-Bond-Filmen zum Weltstar gewordene britische Schauspielerin dem Sender BBC Radio in einem Interview anlässlich ihres 91. Geburtstags am Dienstag. Den Fernseher schalte sie zwar immer noch an, aber nur noch zum Zuhören.

Bieterkampf mit Netflix: Paramount will 108 Milliarden Dollar für Warner Bros zahlen

In der Übernahmeschlacht mit Netflix um den Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery (WBD) hat der Konkurrent Paramount Skydance nachgelegt: Paramount unterbreitete am Montag ein feindliches Angebot für WBD, in dem das Unternehmen mit 108,4 Milliarden Dollar (rund 93 Milliarden Euro) bewertet wird. Paramount-Chef David Ellison rief die Aktionäre von Warner Bros Discovery auf, das "überlegene Barangebot" zu prüfen.

Textgröße ändern: