Deutsche Tageszeitung - Französische Politiker diskutieren über Krawattenpflicht in der Nationalversammlung

Französische Politiker diskutieren über Krawattenpflicht in der Nationalversammlung


Französische Politiker diskutieren über Krawattenpflicht in der Nationalversammlung
Französische Politiker diskutieren über Krawattenpflicht in der Nationalversammlung / Foto: © AFP/Archiv

Die nahende Sommerpause der französischen Nationalversammlung kündigt sich durch skurrile Debatten an: Seit etwa einer Woche debattieren Politiker in Frankreich über eine mögliche Krawattenpflicht für Abgeordnete. "Man kommt hier nicht angezogen, wie man will", sagte die Vorsitzende der Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet, die der Präsidentenpartei Renaissance angehört.

Textgröße ändern:

Seit Beginn der neuen Sitzungsperiode waren vor allem Abgeordnete des linksgrünen Bündnisses Nupes durch ihren saloppen Kleidungsstil aufgefallen. Der konservative Abgeordnete Eric Ciotti hatte daraufhin einen Krawattenzwang gefordert. Der konservative Politiker Renaud Muselier sprach von einer "dreckigen und unordentlich gekleideten Linken". Ein linkspopulistischer Abgeordneter forderte seinerseits ein "Verbot unverschämt teurer Anzüge".

Die Fraktionsvorsitzende der Rechtspopulisten, Marine Le Pen, hatte ihren männlichen Abgeordneten schon vor der ersten Sitzung nahegelegt, mit Krawatte zu erscheinen, was diese auch brav befolgten.

In den Rängen der Nupes hingegen sah es deutlich bunter aus: Da waren T-Shirts, nackte Männerwaden und Sandalen (ohne Socken) zu sehen. Mehrere männliche Abgeordnete aus Französisch-Polynesien erschienen in dort üblichen Wickelröcken und Kurzarm-Hemden mit Blumenmotiven.

Parlamentspräsidentin Braun-Pivet erinnerte daran, dass in der Nationalversammlung offiziell "Geschäftskleidung" vorgeschrieben sei. "Sie vertreten hier die Franzosen, und die sollen stolz auf sie sein können", sagte sie. Sie lehne es aber ab, "Klamotten-Polizei" zu spielen.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Richter lehnt Freilassung von US-Rapper Sean "Diddy" Combs auf Kaution erneut ab

Der wegen Sexhandels und weiterer schwerer Straftaten angeklagte US-Rapper Sean "Diddy" Combs muss weiter im Gefängnis bleiben. Der Rapper scheiterte am Mittwoch (Ortszeit) ein drittes Mal mit dem Versuch, seine Freilassung gegen Kaution zu erreichen. Keine juristischen Auflagen könnten die Allgemeinheit im Falle von Combs' Freilassung mit ausreichender Sicherheit vor ihm schützen, befand Richter Arun Subramanian.

Verfassungsschutz sieht "abstrakt hohes Gefährdungspotenzial" auf Weihnachtsmärkten

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sieht Weihnachtsmärkte weiterhin als potenzielles Ziel insbesondere von islamistischen Terroristen. Grundsätzlich bestehe für "Orte wie Weihnachtsmärkte ein abstrakt hohes Gefährdungspotenzial", teilte die Behörde den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Donnerstag mit. "Aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte sowie als Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise stellen Veranstaltungen zur Weihnachtszeit auch ideologisch ein geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Personen dar."

Kaution für US-Rapper Sean "Diddy" Combs erneut abgelehnt

Der wegen Sexhandels und anderer schwerer Straftaten angeklagte US-Rapper Sean "Diddy" Combs muss weiter im Gefängnis bleiben. Wie am Mittwoch aus Gerichtsdokumenten hervorging, lehnte ein US-Richter nun zum dritten Mal eine Freilassung gegen Kaution ab. "Aus den folgenden Gründen wird der Antrag von Combs abgelehnt - keine Bedingung oder Kombination von Bedingungen wird die Sicherheit der Gemeinschaft angemessen gewährleisten", erklärte Richter Arun Subramanian in den Dokumenten.

Merkel räumt Versäumnisse als Kanzlerin ein: Land nicht "in Tip-Top-Zustand"

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei der Vorstellung ihrer Memoiren Fehler und Versäumnisse in ihrer Amtszeit eingeräumt. Dass sie Deutschland zum Ende ihrer Amtszeit "in einem Tip-Top-Zustand hinterlassen hätte, das kann man nicht sagen, wirklich nicht", sagte Merkel am Dienstagabend in Berlin. Sie nannte Versäumnisse beim Klimaschutz, bei der Digitalisierung und bei der Stärkung der Bundeswehr. In ihrem Buch unternehme sie aber nicht den Versuch, ihre politische Bilanz "vollkommen glorreich" darzustellen, fügte sie hinzu.

Textgröße ändern: