Coachella-Festival zieht nach Corona-Pause wieder die Feierwütigen an
Zwei Jahre in Folge war das berühmte Coachella-Festival in der Wüste Kaliforniens wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, nun sind die Feierwütigen endlich wieder auf ihre Kosten gekommen: Zur Musik von Stars wie Doja Cat tanzten Zehntausende ohne Maske und mit viel Glitzerschminke durch das Wochenende. Die US-Sängerin rief auf der Bühne "Danke! Ich kann wirklich nicht glauben, dass wir hier sind" und fasste damit das Glücksgefühl vieler Fans nach langer Abstinenz zusammen.
Die in Los Angeles aufgewachsene 26-Jährige performte am Sonntagabend im Kostüm eines Teufels ihren Disco-Song "Say So", mit dem ihr 2019 der Durchbruch gelang. Auch ihren demnächst erscheinenden Song "Vegas" aus dem Film "Elvis" enthielt sie den Fans nicht vor und gab ihn in einer explosiven Bühnenshow zum Besten.
Mit lateinamerikanischen Klängen von Anitta war das Festival am Freitag gestartet: Bei der Eröffnung begeisterte die brasilianische Sängerin zusammen mit den Gästen Snoop Dogg und Saweetie die Menge. Doch Anitta machte nur den Auftakt für insgesamt 20 Künstler aus Lateinamerika - so viele wie nie zuvor auf dem Coachella.
Die 29-jährige Anitta hatte Anfang des Jahres Musik-Geschichte geschrieben, als sie als erste Brasilianerin die weltweite Nummer eins auf Spotify wurde. Auf dem Coachella-Festival riss sie die Zuschauer unter anderem mit ihrem Reggaeton-Hit "Envolver" mit. Den Hauptauftritt des ersten Tages gehörte dann aber Harry Styles.
Zu den Headlinern gehörten neben Styles und Doja Cat auch Billie Eilish und Megan Thee Stallion. The Weeknd und die Swedish House Mafia traten am Sonntag gemeinsam auf. Sie waren erst in letzter Minute ins Programm geschrieben worden, nachdem Rapper Kanye West nur wenige Wochen vor dem Festival seinen Auftritt abgesagt hatte.
Die Mammutveranstaltung, die an zwei dreitägigen Wochenenden stattfindet, gilt als eines der meistbesuchten Festivals der Welt und bildet traditionell den Auftakt des Festivalsommers. 2020 musste Coachella wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie allerdings abgesagt werden. Es folgte eine chaotische Zeit voller Absagen, verschobener Shows und Umstellungen des Line-ups. In diesem Jahr werden insgesamt wieder hunderttausende Besucher in der kalifornischen Wüste von Indio erwartet.
Die Menschen feierten im typischen Look mit Glitzerlidschatten, Blumenkränzen und Neonfarben - aber trotz einer neuen Corona-Infektionswelle ohne Masken und andere Gesundheitsbeschränkungen. Zwar gab es zwei Corona-Teststellen auf dem Festivalgelände. Für die meisten Besucher schien die Pandemie jedoch keine große Rolle zu spielen. "Wir wollen einfach nur Spaß haben. Ich will heute Abend nicht daran denken", sagte etwa die 26-jährige Sarah Jones aus Oregon.
In Kalifornien ist die Zahl der Corona-Fälle zuletzt wieder angestiegen. Einige Universitäten haben die Maskenpflicht deshalb wieder eingeführt - insgesamt gibt es in Kalifornien wie in den meisten Teilen der USA aber nur wenige Gesundheitsvorschriften.
(V.Sørensen--DTZ)