Deutsche Tageszeitung - Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver


Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver
Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver / Foto: © AFP/Archiv

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Textgröße ändern:

Solche Koffeinpulver sind frei verkäuflich und werden unter anderem von Sportlern zur Leistungssteigerung eingenommen. Insbesondere in vereinzelten Onlineshops werden demnach auch reine oder hochkonzentrierte Koffeinpulver verkauft. Das Risiko für eine versehentliche Überdosierung ist nach Einschätzung des BfR bei diesen Produkten allerdings hoch. Bereits sehr geringe Mengen könnten erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen.

Geringe Dosen Koffein können positive Wirkungen haben und etwa die Wachsamkeit und Leistungsfähigkeit erhöhen. Zu hohe Mengen können hingegen starke Unruhe, Übelkeit, erhöhten Blutdruck, Herzrasen sowie Herzrhythmusstörungen auslösen. Die Einnahme von etwa fünf bis zehn Gramm an purem Koffein, was grob ein bis zwei Teelöffeln entspricht, ist demnach lebensgefährlich.

Schwere oder gar tödliche Vergiftungen mit hochkonzentrierten Koffeinpulvern sind dem BfR zufolge zwar selten, kommen aber vor. So starb in Deutschland beispielsweise eine junge Frau, die versehentlich zwei Teelöffel hochkonzentriertes Koffeinpulver eingenommen hatte. Auch in anderen Ländern sind vergleichbare Fälle beschrieben.

Für gesunde Erwachsene empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit nicht mehr als 0,2 Gramm Koffein als Einzeldosis. Über den Tag verteilt gelten 0,4 Gramm als gesundheitlich unbedenklich. Bei reinem Koffeinpulver entspricht das einem Grenzwert von 0,2 Gramm Pulver - etwa einer Messerspitze.

Eine solch geringe Menge lässt sich dem Bundesinstitut zufolge mit einer herkömmlichen Küchenwaage oder einem Messlöffel aber nicht exakt abmessen. Hinzu komme, dass die Wirkung von hochkonzentriertem Koffeinpulver leicht unterschätzt werde, denn sie sei nicht vergleichbar mit der Wirkung von Kaffee.

Als potenziell akut tödliche Dosis gelten beim erwachsenen Menschen fünf bis zehn Gramm Koffein. Eine Tasse Kaffee von 200 Millilitern enthält etwa 0,09 Gramm Koffein. Um fünf Gramm Koffein über ein Getränk aufzunehmen, müsste ein Mensch also rund zehn Liter Kaffee trinken. Bei hochkonzentrierten Koffeinpulvern enthalten schon ein bis zwei Teelöffel Pulver etwa fünf bis zehn Koffein – also die potenziell akut tödliche Dosis.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Vergiftungsgefahr: Bundesinstitut warnt vor hochkonzentriertem Koffeinpulver

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor Gesundheitsschäden durch hochkonzentriertes Koffeinpulver gewarnt. Als Nahrungsergänzungsmittel angebotene koffeinhaltige Pulver könnten bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen, teilte das BfR in Berlin mit. Eine versehentliche Überdosierung sei leicht möglich.

Wegen Knollenblätterpilzen: Drei Kinder mit Leberversagen in Uniklinik Essen

Nach dem mutmaßlichen Verzehr von Knollenblätterpilzen werden drei Kinder mit akuten Vergiftungssymptomen in der Universitätsklinik Essen behandelt. Bei den in der Nacht zum Dienstag eingelieferten Kindern liege ein akutes Leberversagen vor, wie die Universitätsmedizin Essen mitteilte. Sie benötigten dringend eine Notfalltransplantation.

AOK-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben Rückenprobleme

Mehr als 80 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben Rückenprobleme. In einer am Montag in Berlin veröffentlichten Forsa-Umfrage für die AOK gaben 81 Prozent an, im vergangenen Jahr mindestens einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die meisten kennen zwar die Risikofaktoren, viele beugen aber nicht vor. Zeitmangel und der innere Schweinehund sind demnach die größten Hürden für gezieltes Rückentraining.

Medienberichte: Japans ehemalige Kaiserin nach OP aus Krankenhaus entlassen

Nach einer Operation ist Japans ehemalige Kaiserin Michiko Medienberichten zufolge am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Kaiserpalast war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar, ein Sprecher hatte der Nachrichtenagentur AFP jedoch zuvor mitgeteilt, dass die Behandlung erfolgreich verlaufen sei. Michiko, die Mutter von Japans Kaiser Naruhito, war am 6. Oktober in ihrer Residenz gestürzt. Ärzte stellten einen Bruch des rechten Oberschenkels fest.

Textgröße ändern: