Deutsche Tageszeitung - Schulze startet Initiative gegen vernachlässigte Krankheiten bei Frauen

Schulze startet Initiative gegen vernachlässigte Krankheiten bei Frauen


Schulze startet Initiative gegen vernachlässigte Krankheiten bei Frauen
Schulze startet Initiative gegen vernachlässigte Krankheiten bei Frauen / Foto: © AFP/Archiv

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will verstärkt gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten vorgehen, an denen Millionen von Frauen und Mädchen auf dem afrikanischen Kontinent leiden. Beim Weltgesundheitsgipfel in Berlin stellt die Ministerin am Sonntag eine Initiative zur Eindämmung der sogenannten weiblichen Genitalbilharziose vor. Die Erkrankung kann unbehandelt schwerwiegende Langzeitfolgen haben, darunter chronische Entzündungen, Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und ein erhöhtes Risiko für Aids.

Textgröße ändern:

"Jede Frau hat das Recht, selbst über ihren Körper zu bestimmen. Aber es gibt immer noch viel zu viele Frauen auf der Welt, denen dieses Recht verwehrt bleibt", erklärte Schulze. Das liege auch daran, dass Krankheiten, die eher Frauen betreffen, stärker vernachlässigt würden. "Das ist eine Ungerechtigkeit, die Millionen Frauen betrifft", betonte die Ministerin.

Die Initiative des Bundesentwicklungsministeriums "From Neglect to Action: Invest in Women, Invest in Health" zielt den Angaben zufolge auf Aufklärung und die Diagnose und Behandlung der weiblichen Genitalbilharziose ab. Pilotland der Initiative ist das südostafrikanische Malawi. Die Krankheit ist eine Form der Bilharziose, die durch Parasiten in verseuchtem Wasser verursacht wird, und lässt sich relativ einfach behandeln.

Der World Health Summit, ein internationales strategisches Forum für globale Gesundheit, findet von Sonntag bis Dienstag in Berlin statt. Der Gipfel thematisiert neben der Verbesserung der Gesundheit von Frauen und Mädchen auch die Eindämmung der aktuellen Ausbrüche von Mpox und des Marburg Virus in Ostafrika. Nach Angaben des Entwicklungsministeriums werden auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und Nutzen und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitsbereich diskutiert.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Großteils ohne Nutzen: Versicherte zahlen 2,4 Milliarden Euro für Igel-Leistungen

Gesetzlich Versicherte geben in Arztpraxen jährlich 2,4 Milliarden Euro für Selbstzahlerleistungen aus, obwohl diese großteils ohne Nutzen sind oder sogar schaden können. Von 56 untersuchten individuellen Gesundheitsleistungen (Igel) sind lediglich drei "tendenziell positiv", wie der am Dienstag vom Medizinischen Dienst Bund vorgestellte sogenannte Igel-Monitor zeigt. Den Patientinnen und Patienten fehle oft das nötige Wissen zu Igel-Leistungen, in den Praxen werde nur unzureichend darüber aufgeklärt.

Psychische Gesundheit: Studie sieht Wissenslücken beim Umgang mit Hilfsangeboten

Fast neun von zehn Deutschen haben einer Studie zufolge große Wissenslücken beim Umgang mit Hilfen bei psychischen Erkrankungen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Technischen Universität München und der "Apotheken Umschau", die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. So gaben 86 Prozent der Befragten an, nicht zu wissen, wann bei psychischen Problemen Hilfe in Anspruch genommen werden sollte und wie sie Unterstützungsangebote finden können.

Selbstzahlerleistungen: Versicherte geben in Arztpraxen 2,4 Milliarden Euro aus

Gesetzlich Versicherte geben in Arztpraxen jährlich 2,4 Milliarden Euro für Selbstzahlerleistungen aus. Den Patientinnen und Patienten fehle oft das nötige Wissen zu den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (Igel), wie der Medizinische Dienst Bund in seinem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Igel-Monitor kritisiert. In den Praxen werde unzureichend darüber aufgeklärt.

US-Untersuchung führt Corona-Ausbruch auf Laborunfall in China zurück

US-Abgeordnete haben nach einer zweijährigen Untersuchung zum Ursprung der Corona-Pandemie einen Bericht vorgelegt, der die Theorie eines Laborunfalls in China belegen soll. Das Virus SARS-CoV-2 sei "wahrscheinlich durch einen Labor- oder Forschungsunfall aufgekommen", hieß es in dem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten 520-seitigen Bericht eines Unterausschusses des Repräsentantenhauses. Das Gremium stützt seine Erkenntnis auf 30 Befragungen sowie die Sichtung von mehr als einer Million Seiten an Dokumenten.

Textgröße ändern: