Umfrage: Viele Menschen in Deutschland riskieren Sonnenbrand
Ungeachtet der Krebsgefahr durch UV-Strahlung vernachlässigen viele Menschen in Deutschland den Sonnenschutz. Laut einer am Montag in Salzgitter veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte etwa die Hälfte der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten einen Sonnenbrand. Bei den 18- bis 34-Jährigen waren es sogar acht von zehn.
Zwar halten sieben von zehn Befragten UV-Schutz für wichtig oder sehr wichtig. Mit 96 Prozent wissen auch nahezu alle, dass UV-Strahlung krebserregend ist. Doch im Alltag, beim Sport im Freien, bei Freiluftveranstaltungen, Spaziergängen oder der Gartenarbeit wird das Thema vernachlässigt. "Sonnenschutz ist oft ein Ferienthema", erklärte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Bei öffentlichen Veranstaltungen im Freien schützten sich nur 42 Prozent.
"Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel", betonte Paulini. Das gelte besonders für Kinder. Sonnenbrände in Kindheit und Jugend erhöhten das Risiko, später an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, deutlich.
Zugleich wünscht sich eine große Mehrheit der Befragten, dass bei sportlichen Großveranstaltungen wie der Fußballeuropameisterschaft im Sommer UV-Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Mit 78 Prozent wünschen sich mehr als drei Viertel ausreichend Schattenplätze. Knapp vier von zehn Menschen würden Informationen wie Hinweistafeln zur Intensität der UV-Strahlung oder Durchsagen begrüßen. Ähnlich viele möchten auf kostenlose Sonnencreme zurückgreifen können.
Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass es für große Sportveranstaltungen keine Maßnahmen zum Sonnenschutz braucht. Forsa befragte im April 2024 gut 2000 Menschen über 18 Jahren.
UV-Strahlung gilt als Hauptrisiko für Hautkrebs. Die Zahl der Hautkrebsdiagnosen stieg in den vergangenen Jahren an. Neben Sonnencreme ist es demnach besonders wichtig, hohe Belastungen durch UV-Strahlung zu vermeiden, Schatten zu suchen und schützende Kleidung, Hut und Sonnenbrille zu nutzen.
Während der Fußball-EM der Herren in Deutschland stellt das BfS in allen zehn Gastgeberstädten kostenlos Sonnencreme und Informationen zur aktuellen UV-Belastung zur Verfügung.
(A.Nikiforov--DTZ)