Deutsche Tageszeitung - Bericht: Lauterbach will Nierenspenden erleichtern

Bericht: Lauterbach will Nierenspenden erleichtern


Bericht: Lauterbach will Nierenspenden erleichtern
Bericht: Lauterbach will Nierenspenden erleichtern / Foto: © AFP/Archiv

Angesichts des Organmangels in Deutschland will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Nierenspenden erleichtern. Künftig soll das bisher vorgeschriebene "Näheverhältnis" bei der sogenannten Überkreuzspende wegfallen, wie das Magazin "Stern" am Montag berichtete. Bislang dürfen Paare, bei denen einer dem anderen eine Niere spenden will, dies aber aus Gründen der Inkompatibilität nicht möglich ist, nur dann mit einem anderen Paar in vergleichbarer Situation "überkreuz" spenden, wenn ein Näheverhältnis zwischen den Paaren existiert.

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Wie der "Stern" unter Berufung auf einen Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium berichtete, kann künftig diese Überkreuzspende ohne Näheverhältnis erfolgen, womit der Empfängerkreis deutlich erweitert werde. Die Spende soll demnach anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden.

Mit der Anonymität solle verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird. Auch sollen dem Bericht zufolge grundsätzlich anonyme Nierenspenden möglich werden. So könnten Menschen in Deutschland künftig aus selbstlosen Motiven eine Niere spenden, ohne dass sie wissen, an wen sie geht. In Ländern wie den USA existiert diese Möglichkeit schon lange.

Experten schätzen, dass die Neuregelung rund hundert Lebendspenden von Nieren mehr pro Jahr bringen könnte, wie das Magazin weiter berichtete. Derzeit werden in Deutschland pro Jahr etwa 600 Nieren von lebenden Spendern transplantiert.

Der Leiter des Nierentransplantationszentrum an der Charité Berlin, Klemens Budde, hält die neue Regelung für überfällig. "Jeder Schritt zu mehr Spenden hilft, Menschen von der Dialyse zu befreien und von der Warteliste des Leids zu holen", sagte Budde dem "Stern". Allerdings dürfe man sich keine Illusionen machen, warnte er: "Den grundsätzlichen Mangel an Spenderorganen wird es nur unwesentlich verbessern."

(U.Stolizkaya--DTZ)

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