Deutsche Tageszeitung - Krankenkasse KKH: Zahl der Cannabissüchtigen gestiegen

Krankenkasse KKH: Zahl der Cannabissüchtigen gestiegen


Krankenkasse KKH: Zahl der Cannabissüchtigen gestiegen
Krankenkasse KKH: Zahl der Cannabissüchtigen gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die Zahl der Cannabissüchtigen ist einer Erhebung der Krankenkasse KKH zufolge gestiegen. 2022 seien bundesweit hochgerechnet rund 209.000 Menschen wegen eines akuten Rauschs, einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen oder aus Cannabis resultierenden psychischen Problemen in ambulanter Behandlung gewesen, teilte die KKH am Mittwoch in Hannover mit. Das waren dreimal so viele wie 2012. Der missbräuchliche Konsum steige seit Jahren.

Textgröße ändern:

In dem Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Diagnosen bei Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren um fast das Doppelte. 2022 gab es hochgerechnet rund 11.300 Betroffene. "Es ist wichtig, dass Jugendliche die Risiken von Cannabis selbst erkennen und lernen, richtig mit ihnen umzugehen", erklärte Justin Onyechi von der KKH. Gefahren seien eine Schädigung des Gehirns, die Entwicklung von Psychosen oder eine Abhängigkeit.

"Je jünger die Konsumenten sind, desto höher ist das Risiko beispielsweise für eine Störung der Gehirnentwicklung oder eine Abhängigkeit", warnte Onyechi. Angesichts der regulierten Freigabe von Cannabis müssten Jugendliche bereits heute in ihrem Wissen gestärkt werden, um als Erwachsene kompetente Konsumentscheidungen treffen zu können.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

"Da geht es um alles": Lauterbach wirbt vor Bundesratsvotum für Klinikreform

Vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor dem Scheitern der Krankenhausreform gewarnt. "Da geht es um alles", schrieb Lauterbach am Donnerstag im Netzwerk X mit Blick auf das Votum der Länderkammer. "Die Reform würde durch mehr Spezialisierung jeden Tag Menschen das Leben retten." Ob die Länder das Reformgesetz am Freitag passieren lassen, war allerdings unklar. Vor allem die unionsgeführten Bundesländer leisten Widerstand.

Deutlich weniger Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landeten, ist 2023 deutlich zurückgegangen. Bundesweit sei im Vergleich zu 2022 ein Rückgang um 19 Prozent zu verzeichnen, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Donnerstag in Hamburg mit. Sie bezog sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts.

"Wir verlieren jeden Tag Leben": Lauterbach verteidigt Krankenhausreform

Vor der Abstimmung im Bundesrat am Freitag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die geplante Krankenhausreform verteidigt. "Wir verlieren jeden Tag Leben, weil wir nicht genug spezialisiert sind", sagte er am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Daher seien Investitionen und auch Schließungen einzelner Kliniken nötig.

Urteil in Maskenstreit von Weimar: BGH bestätigt Bewährungsstrafe gegen Amtsrichter

Am Bundesgerichtshof (BGH) ist am Mittwoch ein langer Rechtsstreit aus der Pandemiezeit zu Ende gegangen. Der zweite Strafsenat in Karlsruhe bestätigte das Urteil gegen einen Amtsrichter aus dem thüringischen Weimar wegen Rechtsbeugung. Christian D. hatte demnach sein Richteramt missbraucht, als er im April 2021 im Eilverfahren an zwei Schulen die Coronaschutzmaßnahmen kippte. (Az. 2 StR 54/24)

Textgröße ändern: