Südkoreas Regierung ruft streikende Assistenzärzte zu Rückkehr in Kliniken auf
Die südkoreanische Regierung hat die streikenden Assistenzärzte im Land zur Rückkehr in die Krankenhäuser aufgerufen. "Wenn Sie bis zum 29. Februar ins Krankenhaus zurückkehren, werden Sie nicht für die Geschehnisse der Vergangenheit zur Rechenschaft gezogen", sagte Innenminister Lee Sang Min am Montag.
Er sprach von einem "letzten Appell" an die Assistenzärzte, denen Streiks gesetzlich verboten sind. Die Arbeitsniederlegungen seien "eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit der Patienten", sagte Lee.
Tausende Assistenzärzte hatten in der vergangenen Woche die Arbeit eingestellt. Der Streik richtet sich vor allem gegen Pläne der Regierung, die Zahl der Medizinstudenten deutlich zu erhöhen. Wegen der Protestaktion fielen reihenweise geplante Operationen aus. Zudem mussten geplante Kaiserschnitt-Geburten verschoben werden.
Mit der Erhöhung der Plätze für Medizinstudenten an den Universitäten will die Regierung nach eigenen Angaben die ihrer Meinung nach zu geringe Ärztezahl im Land erhöhen. Zudem müsse der alternden Gesellschaft Rechnung getragen werden, die zu mehr Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten führe. Die streikenden Ärzte hingegen kritisieren die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern und beklagen, dass das derzeitige Gesundheitssystem in einem zu großem Maß auf die Arbeit von Assistenzärzten angewiesen ist.
(G.Khurtin--DTZ)