Deutsche Tageszeitung - Kardiologe von Berliner Charité unter zweifachem Mordverdacht festgenommen

Kardiologe von Berliner Charité unter zweifachem Mordverdacht festgenommen


Kardiologe von Berliner Charité unter zweifachem Mordverdacht festgenommen
Kardiologe von Berliner Charité unter zweifachem Mordverdacht festgenommen / Foto: © AFP/Archiv

Weil er zwei Patienten tödliche Dosen eines Sedierungsmittels verabreicht haben soll, ist ein Kardiologe der Berliner Charité festgenommen worden. Gegen den 55-Jährigen bestehe der dringende Tatverdacht des zweifachen Mordes, erklärte die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag. Der Arzt soll 2021 und 2022 zwei schwer kranken Patienten auf der Intensivstation wissentlich so hohe Dosen des Mittels verabreicht haben, dass diese daran starben.

Textgröße ändern:

Der Mediziner wurde im August vergangenen Jahres von der Charité freigestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte demnach bereits damals nach einer Anzeige der Klinik Ermittlungen aufgenommen. Der dringende Tatverdacht, der wesentliche gesetzliche Voraussetzung für den Erlass des Haftbefehls ist, habe aber erst jetzt nach einem medizinischen Gutachten angenommen werden können, erklärte die Anklagebehörde.

Zuvor habe nicht ausgeschlossen werden können, dass die hohe Dosierung des Sedierungsmittels noch medizinisch vertretbar gewesen wäre. Zumindest bei zwei von vier untersuchten Todesfällen war dies aber nach Einschätzung eines Sachverständigen nicht der Fall – was für den Kardiologen auch erkennbar gewesen sein soll.

Dieser sollte noch am Montag einer Ermittlungsrichterin zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt werden. Die Ermittlungen durch eine Mordkommission des Landeskriminalamts dauerten an.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Gesetzliche Krankenkassen melden Rekordausgaben für Medikamente

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel für Medikamente ausgeben müssen wie noch nie. Die Ausgaben erreichten laut einer Mitteilung des AOK-Bundesverbandes vom Dienstag einen Rekordwert von 54,0 Milliarden Euro. Damit stiegen die Kosten den Angaben zufolge innerhalb der vergangenen neun Jahre um 74 Prozent. Haupt-Kostentreiber sind patentgeschützte Arzneimittel, bei denen es zuletzt einen besonders hohen Preissprung gab.

Umfrage: 45 Prozent der Deutschen direkt oder indirekt von Depression betroffen

In Deutschland sind 45 Prozent der Menschen direkt oder indirekt von Depression betroffen. Das geht aus einer Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hervor, die am Dienstag in Leipzig veröffentlicht wurde. Demnach leiden 24 Prozent der Erwachsenen selbst an einer Depression, während 26 Prozent als Angehörige betroffen sind. Bei fünf Prozent trifft beides zu.

Karlsruhe: Zwangsbehandlung von Betreuten darf ausnahmsweise ambulant stattfinden

Rechtlich betreute Menschen müssen nicht in jedem Fall stationär ins Krankenhaus, wenn sie zwangsweise medizinisch behandelt werden müssen. Die entsprechende gesetzliche Regelung ist zum Teil mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Dienstag entschied. Ausnahmen können demnach in bestimmten Fällen gemacht werden. (Az. 1 BvL 1/24)

Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit

Das Klinikum Lippe erhält Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum und informierte mit Expertenvorträgen über die häufige Herzrhythmusstörung.

Textgröße ändern: