Deutsche Tageszeitung - DAK: Zahl von Klinikbehandlungen bei Säuglingen im Winter 2022 stark gestiegen

DAK: Zahl von Klinikbehandlungen bei Säuglingen im Winter 2022 stark gestiegen


DAK: Zahl von Klinikbehandlungen bei Säuglingen im Winter 2022 stark gestiegen
DAK: Zahl von Klinikbehandlungen bei Säuglingen im Winter 2022 stark gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die Zahl der Klinikbehandlungen bei Neugeborenen und Säuglingen wegen akuter Atemwegserkrankungen ist im Winter 2022 deutlich gestiegen. Hochgerechnet mussten rund 17.000 Neugeborene und Säuglinge im Krankenhaus wegen sogenannter Respiratorischer Synzytialviren (RSV) behandelt werden, wie die Krankenkasse DAK am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Die Zahl der Betroffenen lag damit rund fünfmal höher als etwa im Jahr 2018.

Textgröße ändern:

Der Anteil der unter Einjährigen auf den Intensivstationen stieg laut der DAK-Sonderanalyse um 350 Prozent. Mediziner beobachten demnach erhebliche Nachholeffekte nach der Coronapandemie. Während der Pandemie wurden nahezu keine Kinder mit RSV-Infektionen im Krankenhaus behandelt.

"Wir müssen im Klinikbereich und im ambulanten Sektor in Zukunft besser auf Infektionswellen vorbereitet sein", erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. "Es gibt einen akuten Handlungsbedarf der Politik." Es könne nicht sein, dass vorhandene Behandlungsplätze wegen Personalmangels nicht genutzt werden könnten. Storm forderte dabei "strukturelle Veränderungen".

Grundlage der Sonderanalyse waren Abrechnungsdaten von rund 786.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2017 bis 2022.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Gesetzliche Krankenkassen melden Rekordausgaben für Medikamente

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel für Medikamente ausgeben müssen wie noch nie. Die Ausgaben erreichten laut einer Mitteilung des AOK-Bundesverbandes vom Dienstag einen Rekordwert von 54,0 Milliarden Euro. Damit stiegen die Kosten den Angaben zufolge innerhalb der vergangenen neun Jahre um 74 Prozent. Haupt-Kostentreiber sind patentgeschützte Arzneimittel, bei denen es zuletzt einen besonders hohen Preissprung gab.

Umfrage: 45 Prozent der Deutschen direkt oder indirekt von Depression betroffen

In Deutschland sind 45 Prozent der Menschen direkt oder indirekt von Depression betroffen. Das geht aus einer Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hervor, die am Dienstag in Leipzig veröffentlicht wurde. Demnach leiden 24 Prozent der Erwachsenen selbst an einer Depression, während 26 Prozent als Angehörige betroffen sind. Bei fünf Prozent trifft beides zu.

Karlsruhe: Zwangsbehandlung von Betreuten darf ausnahmsweise ambulant stattfinden

Rechtlich betreute Menschen müssen nicht in jedem Fall stationär ins Krankenhaus, wenn sie zwangsweise medizinisch behandelt werden müssen. Die entsprechende gesetzliche Regelung ist zum Teil mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Dienstag entschied. Ausnahmen können demnach in bestimmten Fällen gemacht werden. (Az. 1 BvL 1/24)

Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit

Das Klinikum Lippe erhält Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum und informierte mit Expertenvorträgen über die häufige Herzrhythmusstörung.

Textgröße ändern: