Deutsche Tageszeitung - Zahl der wegen Alkohol im Krankenhaus behandelten Jugendlichen weiter gesunken

Zahl der wegen Alkohol im Krankenhaus behandelten Jugendlichen weiter gesunken


Zahl der wegen Alkohol im Krankenhaus behandelten Jugendlichen weiter gesunken
Zahl der wegen Alkohol im Krankenhaus behandelten Jugendlichen weiter gesunken / Foto: © AFP/Archiv

Die Zahl der in Deutschland wegen Alkoholmissbrauchs im Krankenhaus behandelten Kinder und Jugendlichen ist auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2001 gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 2021 rund 11.700 Zehn- bis 19-Jährige wegen akuter Alkoholvergiftung stationär in einer Klinik behandelt. Dies waren demnach 4,4 Prozent weniger als 2020 und 42,3 Prozent weniger als im Vorcoronajahr 2019.

Textgröße ändern:

Damit sanken die Fallzahlen das zweite Jahr in Folge und erreichten laut Statistikamt den niedrigsten Stand seit 2001. Damals waren rund 11.500 junge Menschen wegen zu viel Alkohol im Krankenhaus behandelt worden. Den Höchstwert gab es im Vergleich dazu 2012 mit rund 26.700 Behandlungsfällen in dieser Altersgruppe.

Schon im ersten Jahr der Coronapandemie 2020 kamen den Statistikern zufolge aufgrund abgesagter Feste, geschlossener Lokale und Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Menschen wegen Alkoholmissbrauchs in eine Klinik. Dieser Trend setzte sich auch im folgenden Jahr fort.

Demografische Effekte spielen beim Rückgang der Zahlen im langfristigen Vergleich ebenfalls eine Rolle. So ging laut Statistikamt die Bevölkerung in der Altersgruppe der Zehn- bis 19-Jährigen im langfristigen Vergleich von 2001 bis 2021 um 19 Prozent zurück.

Auch über alle Altersgruppen hinweg gab es 2021 mit 69.300 Fällen 9,1 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen wegen Alkoholmissbrauchs als im Vorjahr und knapp ein Drittel weniger als 2019. Trotz sinkender Fallzahlen ist das Risiko einer Alkoholvergiftung jedoch bei Jugendlichen nach wie vor besonders groß. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen wurden auch 2021 mit 9500 die meisten Fälle verzeichnet.

Danach folgen die 50- bis 54-Jährigen mit 7100 Fällen. Die Daten des Statistischen Bundesamts weisen auch auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern hin. So mussten 2021 insgesamt rund 48.700 Männer, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten, stationär behandelt werden. Das waren 70,3 Prozent aller Fälle.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Gesetzliche Krankenkassen melden Rekordausgaben für Medikamente

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel für Medikamente ausgeben müssen wie noch nie. Die Ausgaben erreichten laut einer Mitteilung des AOK-Bundesverbandes vom Dienstag einen Rekordwert von 54,0 Milliarden Euro. Damit stiegen die Kosten den Angaben zufolge innerhalb der vergangenen neun Jahre um 74 Prozent. Haupt-Kostentreiber sind patentgeschützte Arzneimittel, bei denen es zuletzt einen besonders hohen Preissprung gab.

Umfrage: 45 Prozent der Deutschen direkt oder indirekt von Depression betroffen

In Deutschland sind 45 Prozent der Menschen direkt oder indirekt von Depression betroffen. Das geht aus einer Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hervor, die am Dienstag in Leipzig veröffentlicht wurde. Demnach leiden 24 Prozent der Erwachsenen selbst an einer Depression, während 26 Prozent als Angehörige betroffen sind. Bei fünf Prozent trifft beides zu.

Karlsruhe: Zwangsbehandlung von Betreuten darf ausnahmsweise ambulant stattfinden

Rechtlich betreute Menschen müssen nicht in jedem Fall stationär ins Krankenhaus, wenn sie zwangsweise medizinisch behandelt werden müssen. Die entsprechende gesetzliche Regelung ist zum Teil mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Dienstag entschied. Ausnahmen können demnach in bestimmten Fällen gemacht werden. (Az. 1 BvL 1/24)

Klinikum Lippe: Zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum bietet Spitzenversorgung bei Volkskrankheit

Das Klinikum Lippe erhält Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum und informierte mit Expertenvorträgen über die häufige Herzrhythmusstörung.

Textgröße ändern: