Deutsche Tageszeitung - Firma scheitert mit Klage gegen Bayern wegen geplatztem Maskendeal

Firma scheitert mit Klage gegen Bayern wegen geplatztem Maskendeal


Firma scheitert mit Klage gegen Bayern wegen geplatztem Maskendeal
Firma scheitert mit Klage gegen Bayern wegen geplatztem Maskendeal / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Scheitern von Verhandlungen über die Abnahme von 400.000 Schutzmasken in der Anfangsphase der Coronakrise ist ein Unternehmen mit einer Klage gegen das Land Bayern gescheitert. Das Landgericht München I wies nach eigenen Angaben vom Freitag einen Anspruch auf Bezahlung ebenso ab wie die von der Firma alternativ erhobene Forderung nach Schadenersatz über knapp 1,6 Millionen Euro. Es sei kein Vertrag zustandegekommen, urteilte das Gericht. (Az. 34 O 4965/21)

Textgröße ändern:

Nach Feststellungen des Gerichts in der Beweisaufnahme hatte der Freistaat die Verhandlungen mit der im Textilimport tätigen Firma zu einem Zeitpunkt abgebrochen, als noch keine verbindliche Einigung über die erforderlichen Qualitätsmerkmale vorlag. Nur der Preis pro Maske sei bereits definiert worden. Das Unternehmen habe nicht nachweisen können, das ein Vertrag zustandegekommen sei, betonte es in dem noch nicht rechtskräftigen Urteil.

Auch Schadenersatzansprüche scheiden nach Überzeugung der Kammer aus, da die Entscheidung des Landesregierung zum Abbruch des Maskengeschäfts zum damaligen Zeitpunkt angesichts einer ungeklärten Qualitätsfrage zumindest vertretbar gewesen sei. Es handle sich dabei eben nicht um willkürliches Vorgehen, mit dem das Unternehmen im Vertrauen auf einen Vertragsabschluss nicht habe rechnen müssen, führten die Richterinnen und Richter weiter aus.

Die Firma war während der noch laufenden Gespräche mit dem Freistaat im April 2020 bereits in Vorleistung gegangen und hatte 400.000 Masken aus China importiert. Unklar war aber zunächst, ob diese dem von der Regierung verlangten FFP2-Standard oder einer gleichwertigen Stufe entsprachen. In der Anfangszeit der Coronapandemie waren medizinische Schutzmasken extrem knapp. Bund und Länder bemühten sich damals händeringend um mehr Nachschub.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Klinikreform: Krankenhausgesellschaft kritisiert fehlende Überbrückungsfinanzierung

Nach der Verabschiedung der Klinikreform im Bundesrat hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die fehlende Übergangsfinanzierung kritisiert. DKG-Präsident Ingo Morell sagte am Samstag im Deutschlandfunk, er hätte sich eine Anrufung des Vermittlungsausschusses durch den Bundesrat gewünscht, um "wesentliche Teile des Gesetzes noch zu korrigieren".

Bundesrat gibt grünes Licht für Lauterbachs Krankenhausreform

Lange stand die Krankenhausreform auf der Kippe, nun herrscht Klarheit: Der Bundesrat billigte das Großvorhaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag trotz erheblicher Vorbehalte der Unions-Länder. Die Forderung Bayerns, den Vermittlungsausschuss anzurufen und die Reform damit vorerst zu stoppen, fand keine Mehrheit in der Länderkammer. Lauterbach reagierte erleichtert und sagte, die Krankenhaus-Landschaft werde sich in den nächsten 20 Jahren grundsätzlich verändern - "und zwar zum Guten".

Smog in Neu Delhi: Oberstes Gericht ordnet Durchsetzung von Fahrverboten an

Im Kampf gegen die Luftverschmutzung in Neu Delhi hat das Oberste Gericht Indiens eine strengere Durchsetzung von Fahrverboten angeordnet. Das Gericht forderte Stadtverwaltung und Polizei am Freitag auf, an allen 113 Zufahrtsstraßen Kontrollpunkte einzurichten, um besonders umweltschädliche Fahrzeuge an der Einfahrt in die Hauptstadt zu hindern.

Umfrage: Hälfte der Deutschen vereinbart Arzttermine online

Die Hälfte der Deutschen hat einer Umfrage zufolge schon mindestens einen Arzttermin online vereinbart. Am verbreitesten ist die Buchung über Terminplattformen, wie der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin mitteilte. 39 Prozent nutzten eine dieser Plattformen bereits. 33 Prozent vereinbarten einen Termin per E-Mail oder auf der Homepage.

Textgröße ändern: