Studie: Ernährungsumstellung nach Neujahrsvorsatz macht besonders zufrieden
Der in die Tat umgesetzte Neujahrsvorsatz einer gesünderen Ernährung erhöht die Lebenszufriedenheit besonders stark. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des SKL-Glücksatlas, für die Forscher der Universität Freiburg die Effekte guter Vorsätze auf die Lebenszufriedenheit untersuchten.
Am meisten Glück bringt demnach die gesunde Ernährung: Wer im neuen Jahr stark darauf achtet und dies vorher nicht getan hat, bei dem erhöht sich die Lebenszufriedenheit um 0,15 Punkte - auf einer Skala zwischen 0 und 10. Das entspricht den Forschern zufolge dem Glückszuwachs einer Gehaltserhöhung um zehn Prozent. "Weniger Zucker und Fett, mehr Obst und Gemüse verbessern unser Wohlbefinden also nachhaltig", so das Fazit der Studienautoren.
An zweiter Stelle folgt der Vorsatz, weniger fernzusehen. Wer statt täglich nur noch ein- oder zweimal pro Woche den Fernseher anschaltet, ist demnach um 0,11 Punkte glücklicher. Ein guter Film oder das gesellige Beisammensein vor dem Fernsehen könnten Lebensfreude oder Wohlbefinden erhöhen, problematisch sei allerdings das "dauerhafte, passive Glotzen", hieß es in der Studie.
Mehr Sport - regelmäßig einmal pro Woche - bringt im Vergleich zu gar keiner sportlichen Betätigung 0,09 Glückspunkte. Bereits eine Stunde Gymnastik pro Woche schlägt sich laut Studie positiv auf dem Glückskonto nieder.
Besonders beliebt ist der Vorsatz, abnehmen zu wollen: Für 2023 nehmen sich dies den Angaben zufolge 36 Prozent der Deutschen vor. Einfach nur Körpergewicht zu verlieren, erhöht demnach das Wohlbefinden jedoch kaum, hieß es in der Untersuchung. Wer nur abnehme, leide zudem an Hungerattacken. Allerdings bringt der Blick auf die Waage nach dem Abnehmen 0,07 Punkte mehr Zufriedenheit.
Auch der gute Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, bringt nach der Umsetzung für die Lebenszufriedenheit vergleichsweise wenig - nur 0,04 Punkte. "Das dürfte damit zu tun haben, dass der Nikotinentzug ziemlich leidvoll ist", schreiben die Studienautoren. Viele neue Nichtraucher kompensieren das Rauchen demnach und essen zuviel; zudem verlieren sie eine Möglichkeit, Stress zu reduzieren.
Wer sich vornimmt, weniger Alkohol zu trinken, gewinnt der Erhebung zufolge nichts an Lebensglück hinzu. Zwar verbessere sich der Gesundheitszustand, allerdings verringere sich auch die Anzahl an sozialen Kontakten. Denn in Deutschland seien Alkoholkonsum und Geselligkeit nach wie vor miteinander verbunden. "Wer es schafft, auf Alkohol zu verzichten und gleichzeitig weiterhin gleich oft Freunde zu treffen, gewinnt an Lebensglück hinzu", heißt es in der Studie.
Der bis Ende vergangenen Jahres von der Deutschen Post und nun von der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) veröffentlichte Glücksatlas wird von dem Freiburger Wissenschaftler Bernd Raffelhüschen erstellt. Für die Sonderauswertung wurden mehrere Glücksatlas-Befragungen aus den Jahren 2017, 2019 und 2020 herangezogen.
(M.Dorokhin--DTZ)