Lauterbach will auch Kinderkliniken finanziell und von Bürokratie entlasten
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will auch die Kinderkliniken finanziell und von Bürokratie entlasten. "Wir sind kurz vor der Vollendung eines Gesetzes, wo wir die Kinderkliniken deutschlandweit entlasten wollen", sagte Lauterbach am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Ziel sei "ein Ausstieg aus den Fallpauschalen, die das Problem sind". Künftig solle die Klinik hundert Prozent des Budgets bekommen, auch wenn sie 20 Prozent weniger Fälle erbringe. Dies bedeute auch, dass nicht alles so präzise dokumentiert werden müsse.
"Der Druck muss raus", betonte Lauterbach mit Blick auf die Kinderkliniken. Über die Finanzierung und akute Entlastung aller Kliniken etwa wegen der hohen Energiekosten verhandele er derzeit mit dem Bundesfinanzminister. Bei den Kinderkliniken allerdings "wollen wir auch nicht warten, bis wir eine große Finanzierungereform haben". Der Vorschlag werde "in den nächsten Wochen kommen".
Lauterbach bekräftige, dass es künftig auch weniger Klinikübernachtungen für Behandlungen geben soll. In Deutschland würden viele Eingriffe mit Übernachtung gemacht, dies sei im Ausland längst nicht mehr so. "Diese sogenannte Tagesbehandlung im Krankenhaus spart sehr viele Pflegekräfte, weil ich nachts diese Dienste nicht mehr machen muss", sagte er. Das entlaste Ärzte und Pflegekräfte. Auch diese Reform habe er schon mit den Ländern besprochen. Das gehe natürlich nur, "wenn der Patient einverstanden ist" und gelte auch nicht für jeden Eingriff.
(M.Dylatov--DTZ)