Barmer: 40-Jährige besonders stark von Zahnerkrankungen betroffen
Die Altersgruppe der 40-Jährigen ist in Deutschland besonders stark von Zahnerkrankungen betroffen. Sie müssen relativ oft an Zähnen, Wurzeln und Zahnfleisch behandelt werden, wie aus dem sogenannten Zahnreport der Krankenkasse Barmer hervorgeht, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Demnach kommen nur wenige der 40-Jährigen über längere Zeit ohne zahnärztliche Hilfe aus.
Der Untersuchung zufolge brauchten neun von zehn Versicherten dieses Alters zwischen den Jahren 2012 bis 2020 eine Füllungs- oder Parodontitistherapie, mussten sich einen Zahn ziehen lassen, eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen oder bekamen gleich Zahnersatz. Die zahntherapiefreie Zeit sei in dem Zeitraum bei der Altersgruppe nur geringfügig von 1,68 Jahren auf etwa 1,93 Jahre gestiegen.
Im Gegensatz zu den 40-Jährigen konnten die 20-Jährigen die Zeit ohne invasive Zahnbehandlungen im Zeitraum 2012 bis 2020 deutlich stärker von 3,86 Jahre auf 4,39 Jahre ausdehnen. Bei den 60-Jährigen verlängerte sich die Zeit ebenfalls nur geringfügig, die Älteren kamen im Jahr 2020 durchschnittlich 1,62 Jahre ohne Zahntherapie aus, 2012 waren es noch 1,53 Jahre gewesen.
Wie der Zahnreport weiter ergab, kamen nur elf Prozent der 40-Jährigen zwischen 2012 und 2020 ohne Zahnbehandlung aus. Bei den 60-Jährigen waren es fast zwölf Prozent, bei den 20-Jährigen knapp 24 Prozent.
"Bei der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland deutet sich ein Wandel an", erklärte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. Dieser sei aber noch lange nicht vollzogen. "Der Wandel von einer therapie- zu einer nachhaltig präventionsgeprägten Zahnmedizin sollte konsequent weiterverfolgt werden, denn Prävention muss Vorrang vor Intervention haben."
(M.Travkina--DTZ)