Deutsche Tageszeitung - In Paraguay vermisste deutsche Mädchen an Mutter und Vater übergeben

In Paraguay vermisste deutsche Mädchen an Mutter und Vater übergeben


In Paraguay vermisste deutsche Mädchen an Mutter und Vater übergeben
In Paraguay vermisste deutsche Mädchen an Mutter und Vater übergeben / Foto: © AFP

Die beiden in Paraguay zeitweise vermissten deutschen Mädchen sind wieder bei ihren jeweiligen Elternteilen und werden schon bald zurück in Deutschland sein. Wie der für Entführungsfälle zuständige Polizeichef Nimio Cardozo am Donnerstag in Asunción sagte, sind die zehn und elf Jahre alten Mädchen "gesund und munter" und wurden ihrem jeweils anderen Elternteil übergeben - die kleine Clara an ihre in Deutschland lebende Mutter, die elfjährige Lara wiederum an ihren Vater.

Textgröße ändern:

Die Mutter der zehnjährigen Clara, Anne Maja Reiniger-Egler, sowie der Vater der elfjährigen Lara Valentina, Filip Blank, hatten Ende Mai einen verzweifelten, öffentlichen Hilfsappell bei der Suche nach ihren Kindern gestartet. Die früheren Partner der beiden Elternteile waren mit den Kindern ohne Zustimmung von Mutter beziehungsweise Vater in Paraguay untergetaucht. Der Vater von Clara ist ein mutmaßlicher Gegner von Corona-Impfungen. In Paraguay leben viele deutsche Impfgegner, die sich infolge der Corona-Pandemie in dem südamerikanischen Land niedergelassen haben.

Interpol suchte die untergetauchten Elternteile per Haftbefehl. Das flüchtige Paar meldete sich nach anfänglichem Widerstand dann per Videobotschaft, danach bestand wieder Kontakt.

Die beiden Mädchen wurden nun in dem Touristenort Ruinas de Trinidad in der Nähe der Stadt Encarnación rund 400 Kilometer südöstlich von Asunción ihren in Deutschland lebenden Eltern übergeben, wie Kommissar Cardozo weiter berichtete. "Den Mädchen geht es sehr gut. Sie sehen gut aus", sagte Cardozo der Nachrichtenagentur AFP. Er hob hervor, es habe keinerlei Polizeieinsatz und auch keine Polizeipräsenz bei der Übergabe der Mädchen gegeben, "damit das Treffen möglichst normal abläuft und um eine Situation zu vermeiden, die für die Mädchen traumatisch hätte sein können".

Die Mädchen waren nach Angaben der paraguayischen Behörden zuletzt am 19. Januar gesehen worden. Es bestand der Verdacht, dass sie in einer Siedlung deutscher Impfgegner versteckt gehalten werden. Auch die Staatsanwaltschaft Essen ermittelte in dem Fall.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

"Da geht es um alles": Lauterbach wirbt vor Bundesratsvotum für Klinikreform

Vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor dem Scheitern der Krankenhausreform gewarnt. "Da geht es um alles", schrieb Lauterbach am Donnerstag im Netzwerk X mit Blick auf das Votum der Länderkammer. "Die Reform würde durch mehr Spezialisierung jeden Tag Menschen das Leben retten." Ob die Länder das Reformgesetz am Freitag passieren lassen, war allerdings unklar. Vor allem die unionsgeführten Bundesländer leisten Widerstand.

Deutlich weniger Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landeten, ist 2023 deutlich zurückgegangen. Bundesweit sei im Vergleich zu 2022 ein Rückgang um 19 Prozent zu verzeichnen, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Donnerstag in Hamburg mit. Sie bezog sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts.

"Wir verlieren jeden Tag Leben": Lauterbach verteidigt Krankenhausreform

Vor der Abstimmung im Bundesrat am Freitag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die geplante Krankenhausreform verteidigt. "Wir verlieren jeden Tag Leben, weil wir nicht genug spezialisiert sind", sagte er am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Daher seien Investitionen und auch Schließungen einzelner Kliniken nötig.

Urteil in Maskenstreit von Weimar: BGH bestätigt Bewährungsstrafe gegen Amtsrichter

Am Bundesgerichtshof (BGH) ist am Mittwoch ein langer Rechtsstreit aus der Pandemiezeit zu Ende gegangen. Der zweite Strafsenat in Karlsruhe bestätigte das Urteil gegen einen Amtsrichter aus dem thüringischen Weimar wegen Rechtsbeugung. Christian D. hatte demnach sein Richteramt missbraucht, als er im April 2021 im Eilverfahren an zwei Schulen die Coronaschutzmaßnahmen kippte. (Az. 2 StR 54/24)

Textgröße ändern: